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Von der Bewerbung bis zur Notfallplanung: Tipps für dein Auslandssemester

Ein Auslandssemester ist die perfekte Gelegenheit, neue Kulturen kennenzulernen und deinen Alltag spannend zu gestalten, kann aber auch einige bürokratische Hürden mit sich bringen. In diesem Blogbeitrag teile ich meine Erfahrungen und alles, was du für dein Abenteuer in Malaysia wissen musst – von der Bewerbung über Visa-Anträge bis hin zu praktischen Tipps für Gesundheit und Sicherheit.

Als ich mich für ein Auslandssemester entschied, war mir klar, dass ich ein Land wählen wollte, das nicht nur akademisch überzeugt, sondern auch kulturell und landschaftlich aufregend ist. Malaysia zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Die faszinierende Kombination aus tropischem Klima, einer multikulturellen Gesellschaft und vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten machte das Land für mich zur idealen Wahl.

Warum Malaysia und die UTM?

Die Universiti Teknologi Malaysia (UTM) in Johor Bahru wählte ich aufgrund ihres international anerkannten Rufs und des Angebots englischsprachiger Vorlesungen. Besonders attraktiv ist die Nähe zu Singapur, die vielfältige Möglichkeiten für Ausflüge und kulturellen Austausch bietet. Ein weiterer entscheidender Faktor war die Kooperation zwischen der UTM und meiner Heimathochschule, die den Bewerbungsprozess deutlich vereinfachte.

Vorteile Malaysia

  • Niedrige Lebenshaltungskosten
  • Angenehmes tropisches Klima
  • Weit verbreitete Englischkenntnisse
  • Vielfältige multikulturelle Gesellschaft (Malay:innen, Chines:innen, Inder:innen)

Der Bewerbungsprozess an der UTM Schritt für Schritt

Der Bewerbungsprozess für ein Auslandssemester in Malaysia beginnt bereits an der Heimathochschule. Zuerst musste ich mich intern bewerben und von meiner Fachbereichsleitung für das Auslandsprogramm nominieren lassen – in meinem Fall bis Ende Januar. Da ein Auslandsjahr in meinem Studiengang verpflichtend ist, erhielt ich schnell die interne Zusage. Der nächste Schritt war die externe Nominierung, die ab Mai über das International Office meiner Hochschule erfolgte. Nach dieser offiziellen Nominierung konnte ich mich über das UTM-Portal bis Ende Juli bewerben. Hierfür erhielt ich von der UTM einen speziellen Bewerbungslink, um die Online-Bewerbung auszufüllen.

Dokumente für die Bewerbung

  • Passfotos im offiziellen Format für Malaysia
  • Empfehlungsschreiben meiner Hochschule
  • Statusbescheinigung meiner Hochschule
  • beglaubigtes Transcript of Records, das ich beim Sekretariat meines Fachbereichs angefordert habe

Da das Zusammenstellen der benötigten Unterlagen viel Zeit in Anspruch nahm, ist es ratsam, sich frühzeitig damit zu beschäftigen. Rund vier Wochen nach der Bewerbungsfrist erhielt ich schließlich den Acceptance Letter der. Das motivierte mich, schnell mit den weiteren Vorbereitungen fortzufahren, wie der Beantragung des Visums über das EMGS-Portal und der Buchung meines Fluges.

Dein Visum nach Malaysia: Alle rechtlichen Hürden meistern

Nach der Zusage der UTM stand als nächstes die Beantragung des Visums auf der To-do-Liste. Es ist wichtig, diesen Prozess direkt nach der Bestätigung durch die Universität zu starten, da auch hier die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Malaysia verlangt von Studierenden zunächst das Single Entry Visa (SEV), das die einmalige Einreise erlaubt. Vor Ort in Malaysia musst du eine medizinische Untersuchung durchführen lassen, um das Visum in ein Multiple Entry Visa umzuwandeln, das dir die mehrfache Ein- und Ausreise während des Semesters erlaubt.

Für die Visumsbeantragung waren folgende Dokumente notwendig:

  • Offer Letter der Partneruniversität
  • Reisepasskopie (Achte darauf, dass dein Pass mindestens sechs Monate gültig ist!)
  • Biometrisches Bild malaysisches Format 
  • Acceptance Status Letter
  • Gesundheitserklärung

Um den Status der Visumsbeantragung zu überprüfen, erwies sich die EMGS-App als sehr hilfreich. Hier können auch zusätzliche Dokumente hochgeladen werden. Nach etwa vier Wochen erhielt ich die Genehmigung (Approval Letter) und das E-Visa (E-Val), die für die Einreise nach Malaysia wichtig sind. Danach konnte ich einen Termin beim malaysischen Konsulat für das Single Entry Visa vereinbaren, das in der Regel am selben Tag ausgestellt wird.

Nach der Ankunft in Malaysia ist es verpflichtend, sich innerhalb von sieben Tagen im International Office zu melden und die medizinische Untersuchung durchzuführen. Nach erfolgreicher Durchführung wird der Pass eingereicht, um das Multiple Entry Visa zu erhalten – dieser Prozess dauert etwa ein bis drei Wochen.

Stipendium: So sicherst du dir die Finanzierung

Um meine finanziellen Belastungen zu reduzieren, habe ich mich frühzeitig um ein Stipendium bemüht. Dabei war es besonders wichtig, alle Unterlagen rechtzeitig zusammenzustellen, da die Fristen knapp sein können. Glücklicherweise konnte ich mich für das DAAD „Kombinierte Studien- und Praxissemester im Ausland“ Stipendium  bewerben, das mir die Finanzierung meines Auslandssemesters ermöglichte.Ein wichtiger Bestandteil der Bewerbung war das Gutachten von Dozierenden, welches frühzeitig beschafft werden sollte. Mehr zu diesem Thema werde ich in einem separaten Beitrag genauer erläutern.

Tipps für Reiseplanung und Packliste

Die Buchung meines Flugtickets war ein entscheidender Schritt in meiner Planung. Um flexibel zu bleiben, habe ich mich für ein Ticket mit Stornierungsoption entschieden, falls sich meine Pläne ändern oder mein Visum nicht rechtzeitig ankommt. Neben der Flugbuchung sind auch verschiedene Versicherungen wichtig. Eine Reisekrankenversicherung ist unerlässlich, um im Ausland gegen Unfälle und Krankheiten abgesichert zu sein. Auch eine Haftpflichtversicherung ist wichtig, für die sich mein DAAD-Stipendium kümmert. Ich empfehle, bei eurer Krankenkasse nach einer passenden Auslandsversicherung zu fragen.

Beim Packen für Malaysia stand das tropische Klima im Vordergrund. Ich habe leichte, atmungsaktive Kleidung eingepackt, insbesondere lange Hosen und lockere Oberteile, um mich vor der Hitze und Mücken zu schützen. Außerdem waren Insektenspray und Hygieneprodukte unerlässlich. Für meine technischen Geräte packte ich einen G-Adapter für die malaysischen Steckdosen ein, der auch vor Ort erhältlich ist. Es ist ratsam, Kopien aller wichtigen Dokumente wie Reisepass, Visum und Versicherungspapiere mitzuführen, falls etwas verloren geht. Da das Wetter sehr wechselhaft ist und der Monsunregen plötzlich einsetzen kann, ist eine Regenjacke für unterwegs besonders hilfreich.

Gesundheit, Impfungen und Notfallvorsorge

Vor meiner Abreise kümmerte ich mich um alle notwendigen Impfungen, darunter Tollwut, Typhus, Hepatitis A und B sowie Dengue-Fieber. Da diese Krankheiten in tropischen Gebieten häufiger auftreten, sind diese Impfungen besonders wichtig. Ich besuchte eine Arztpraxis, die auf Reisemedizin spezialisiert ist, und ließ mich beraten. Da die Visa-Zusage erst zwei Wochen vor meiner Reise eintraf, konnte ich nicht alle empfohlenen Impfungen erhalten, erhielt aber die wichtigsten. Die Kosten für die Impfungen trägt man zunächst selbst, kann sie aber später bei der Krankenkasse einreichen.

Tipp

Wenn Du kurzfristig einen Termin benötigst, kannst du nach einer Reisepraxis in deiner Nähe suchen. Das jeweilige Tropen Institut in deiner Nähe listet alle Reisepraxen auf. Dort kannst du auch ohne Termin zu den Sprechzeiten hingehen.

Es ist außerdem ratsam, einen Notfallplan zu haben. Dazu gehört eine Liste mit wichtigen Notfallnummern, insbesondere für die Sperrung von Kreditkarten und die Kontaktdaten der Versicherung. Diese Informationen habe ich sowohl digital auf meinem Handy als auch in Papierform dabei, falls mein Handy verloren geht. Ein Erste-Hilfe-Set mit Schmerzmitteln, Mückenspray und Medikamenten gegen Magenprobleme ist ebenfalls wichtig. Falls regelmäßig Medikamente eingenommen werden, sollte man sicherstellen, dass diese auch in Malaysia erhältlich sind oder ausreichend mitgebracht werden. Außerdem empfehle ich, sich bei ELEFAND (Elektronische Erfassung Deutscher im Ausland) zu registrieren, um im Krisenfall schnell von den deutschen Auslandsvertretungen informiert und unterstützt zu werden.

Ein letzter Hinweis

Die frühzeitige Planung ist der Schlüssel, um den Vorbereitungsprozess entspannt zu gestalten. Von der Bewerbung über das Visum bis zu den letzten Besorgungen – je früher man damit beginnt, desto leichter lässt sich alles bewältigen. Dabei ist es wichtig, auch mal mit dem Flow zu gehen und sich nicht von unerwarteten Veränderungen erdrücken zu lassen. Geduld ist entscheidend, wenn nicht alles nach Plan läuft. Aber genau diese Herausforderungen machen das Abenteuer aus – also lasse dich auf das Unbekannte ein!

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