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Von Estland nach Finnland: 6 Spar-Tipps fürs Reisen

Ich bin vor Kurzem von Estland aus nach Finnland gereist: Zuerst nach Helsinki und damit in den Süden Finnlands, und danach weiter nach Lappland, die Region im Norden des Landes. Weil die Kosten in Finnland allgemein höher sind als in Estland, erzähle ich in diesem Beitrag, wie ich auf meiner Reise Geld gespart habe – und dabei eine unglaublich aufregende Zeit erlebt habe.

1. Mehrere Reisen miteinander verbinden

Mit meiner Reise nach Finnland habe ich im Prinzip zwei Reisen verbunden. Zum einen den Lappland-Trip, der vom Erasmus Student Network (ESN) Tartu organisiert wurde, und zum anderen einen Kurztrip in den Süden Finnlands, den ich auf eigene Faust geplant habe. Ich bin bereits einige Tage, bevor die organisierte Reise nach Lappland starten sollte, nach Finnland gefahren. In Finnlands Hauptstadt Helsinki konnte ich dann am Abreisetag zu der Gruppe aus Tartu dazustoßen.

Dadurch habe ich nicht nur Geld gespart, weil ich für meinen Kurztrip keine Rückfahrt buchen musste. Sondern ich musste auch etwas weniger unbequeme Fahrtzeit im Reisebus verbringen, da ich einen Teil der Strecke bereits zurückgelegt hatte. Die Fahrt nach Lappland dauerte von Tartu aus mit dem Bus nämlich etwa 25 Stunden.

Blick durch die Windschutzscheibe eines Reisebusses, Blick auf eine verschneite Straße und blauen Himmel
In diesem Reisebus habe ich jede Menge Zeit verbracht. Die Fahrt durch Finnland, von Helsinki aus bis zu unserem Ziel in Lappland dauerte mit Pausen immer noch fast 20 Stunden.

2. An Wochentagen reisen

Den Tipp konnte ich diesem Fall nur auf meine Hinreise nach Finnland anwenden –alle weiteren Fahrten waren beim Lappland-Trip inklusive. Von Tartu aus bin ich mit einem Intercity-Bus nach Tallinn, Estlands Hauptstadt, gefahren. Dort ging es mit der Fähre weiter nach Helsinki. Sowohl die Fahrkarte für den Bus als auch das Fährticket waren vergleichsweise günstig, weil ich an einem Mittwoch gereist bin. So habe ich für die Strecke Tartu – Helsinki insgesamt nur etwa 47 Euro bezahlt.

3. Bei Freund:innen unterkommen

In Helsinki hat mich meine Freundin Heta vom Hafen abgeholt. Sie lebt in Süd-Finnland und hat mir angeboten, einige Tage im Haus ihrer Mutter zu übernachten. Dadurch habe ich nicht nur das Geld für eine Unterkunft gespart, sondern konnte zusätzlich einen authentischen Einblick in das Kleinstadt- und Familienleben in Finnland gewinnen. Heta hat mich mit zu einigen typisch finnischen Aktivitäten genommen, etwa zum Saunieren und Eisbaden, hat mir morgens finnisches Porridge gekocht und mir alles über die berühmte Kinderserie aus Finnland, die Mumins, erzählt. Außerdem haben wir Freundinnen von ihr besucht und in ihrem Lieblingsstudio an einer Yoga-Stunde teilgenommen.

Natürlich kannst du dir so tolle internationale Freundschaften, die solche Reisen möglich machen, nicht einfach herzaubern. Aber ein Auslandsaufenthalt bietet eine große Chance, Menschen aus verschiedenen Ländern kennenzulernen und diese vielleicht einmal zu besuchen. Auch Heta und ich haben uns so getroffen: Ich war vor zwei Jahren ihre Patin bei ihrem Auslandssemester in Deutschland. Während sie danach schon mehrmals wieder in Deutschland zu Besuch war, war es für mich das erste Mal, dass ich sie in ihrer Heimat in Finnland besucht habe.

4. Kleidung gebraucht kaufen oder leihen

In Finnland – vor allem im Norden in Lappland – ist es sehr kalt. Während meines Aufenthalts lagen die Temperaturen zwischen -5 und -20 Grad Celsius. Da ich eigentlich keine Winterurlauberin oder Skifahrerin bin, besitze ich kaum dafür geeignete Kleidung. Anstatt mir aber alles neu zu kaufen, habe ich versucht, möglichst viele Sachen Second Hand zu besorgen. Eine Ski-Hose habe ich in einem Gebrauchtwarenladen in Tartu zum Beispiel für 10 Euro gefunden. Ski-Socken konnte ich dagegen einfach von meiner Mitbewohnerin ausleihen. Vor Ort in Lappland hätte es außerdem die Möglichkeit gegeben, Overalls, Schneeschuhe und anderes Zubehör zu geringen Preisen auszuleihen.

Um unnötige Kosten zu vermeiden, ist es zudem sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, welche Ausrüstung wirklich notwendig ist. Ich bin zum Beispiel sehr gut ohne spezielle Schneeschuhe zurecht gekommen und habe auch in Lappland einfach auf die Winterstiefel zurückgegriffen, die ich bereits in Tartu getragen habe. Ein Set Ski-Unterwäsche, das ich noch in Deutschland für weniger als 20 Euro gekauft hatte, war ebenfalls ausreichend. Für das Schichten von Kleidung konnte ich einfach Shirts und Leggings nutzen, die ich auch im Alltag trage.

5. Aktivitäten bei einem Veranstalter buchen

Die Reise nach Lappland wurde von einem Reiseveranstalter durchgeführt, der sowohl für die Unterbringung als auch für das Programm verantwortlich war. Bei Buchung des Trips konnten viele Aktivitäten optional dazu gebucht werden, unter anderem eine Husky-Schlittenfahrt, eine Schneeschuh-Wanderung und ein Ausflug zum Arktischen Ozean. Ich habe mich dazu entschieden, alle angebotenen Aktivitäten wahrzunehmen.

Zwar hätte es auch die Möglichkeit gegeben, viele dieser Programmpunkte vor Ort bei unterschiedlichen Veranstaltern zu buchen beziehungsweise sich Material wie Langlauf-Ski selbst auszuleihen. Für mich überwog aber ganz klar der Vorteil, dass vorab mein gesamtes Programm für die Reise feststand. Ich musste mich um keine An- oder Abreisen zu den Aktivitäten kümmern, selbst Zeiten kalkulieren oder Preise vergleichen – das alles war bereits durch den Reiseveranstalter abgedeckt.

Weil die Gesamtkosten für das Programm durch die Buchung vorab bereits feststanden, konnte ich außerdem viel besser abschätzen, wie teuer die Reise insgesamt wird. Und ich konnte mir sicher sein, dass ich das meiste aus der kurzen Zeit in Lappland raushole, weil ich ein gut durchdachtes Programm vorliegen hatte. Generell denke ich, dass ich durch diese Art der Reise viel Geld gespart habe. Schließlich konnte ich sowohl bei der Hin- und Rückreise mit dem Bus als auch bei der Unterkunft und den Aktivitäten von Gruppenpreisen profitieren. So habe ich insgesamt etwa 700 Euro für die Reise inklusive aller Aktivitäten bezahlt. Hätte ich einen Lappland-Trip auf eigene Faust organisiert, hätte ich mit Sicherheit mehr ausgeben müssen.

6. Essen als Gruppe planen

Last but not least: Essen! Lebensmittel können in Finnland sehr teuer sein. Daher ist es sinnvoll, sich vorab Gedanken darüber zu machen. Als feststand, mit wem ich in Lappland eine Unterkunft teilen werde, haben wir angefangen, einen Essensplan zu erstellen. Darin haben wir festgelegt, was wir gemeinsam kochen und was wir dazu benötigen.

Pastellfarbenes Haus inmitten einer Schneelandschaft, darüber ist blauer Himmel zu sehen und Bäume werfen Schatten auf das Haus
So sah unsere Unterkunft im Ort Saariselkä in Lappland aus. In diesem Cottage haben wir mit zwölf Personen gewohnt.

Einen Teil der Lebensmittel konnten wir dann schon in Estland zu günstigeren Preisen besorgen. Auch Snacks habe ich bereits vor der Abreise gekauft. Generell gilt: Wer teilt, spart. Es kann sich zum Beispiel auch lohnen, eine größere Packung Müsliriegel zu kaufen, um Preis und Inhalt mit Freund:innen zu teilen.

Und natürlich kann es auch helfen, sich an lokale Gegebenheiten anzupassen. Eine große Packung Porridge bekommt man in Finnland sehr günstig, Käse ist dagegen ziemlich teuer. Für ein kleines Paket Frischkäse habe ich zum Beispiel fast drei Euro bezahlt. Ein halbes Brot hat in dem Supermarkt, in dem wir waren, vier Euro gekostet. Also zum Frühstück vielleicht einfach mal ein paar Tage Porridge essen, anstatt Käsebrot.

Habt ihr noch mehr Tipps für günstiges Reisen, bei dem man trotzdem nichts verpasst? Dann hinterlasst hier gerne einen Kommentar!

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