6. September 2018
„Sieben Tage noch, ob alles gut geht? Habe ich an alles gedacht? Wie kalt das Wetter wohl wird?“ Sätze, die diese Woche in meinem Kopf rotieren. Ich bin kurz davor, meine Heimat zu verlassen um in Oxford, Großbritannien an der Oxford Brookes zu studieren. Und das neun Monate lang – das ist schon eine Weile. Was packt man dafür ein? Wie kalt ist der Winter in England? An was muss ich noch alles denken? Wo wohne ich? Ein paar dieser Fragen kann ich bereits beantworten.
Wer bin ich?
Ich bin Sophie, 21 Jahre alt und studiere Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin. Schon seit Beginn meines Studiums wollte ich mindestens für ein Semester ins Ausland, um zu lernen, wie andere Länder ihre Städte planen und was ihre Planungs-Philiosophie ist. In unserem Fachbereich gibt es im Bachelor leider nicht so viele Partner-Unis, die Stadtplanung anbieten. Für mich gab es eigentlich nur eine Option: Großbritannien. Schon nach meinem Abitur hatte ich in einem halben Jahr Work and Travel viel über das Land gelernt. Da fiel es mir nicht schwer, mich für zwei Semester in Oxford, der Studentenstadt, zu bewerben. Gemeinsam mit einer Kommilitonin wurde ich für das Erasmus+ Programm ausgewählt und werde also nun bald in England studieren.
Habe ich an alles gedacht?
Eine Frage, die ich wahrscheinlich erst nach meiner Ankunft in Oxford wirklich beantworten kann. Dank einiger Broschüren meiner Heimat-Uni TU Berlin bin ich jedoch ganz gut vorbereitet. Neben den ganzen Kleidungsstücken gehört nämlich eine Menge mehr zum Packen dazu. Ich habe die wichtigsten Dokumente, wie meinen Personalausweis, Führerschein und Reisepass eingescannt, damit ich sie bei Verlust noch habe und notfalls auf die Kopien zurückgreifen kann. Zudem ist es sinnvoll, auf dem Laptop und einem Stick alle weiteren Dokumente zu sichern, die man im Ausland möglicherweise benötigt. Für Erasmus+ Studenten ist das Grant Agreement auf jeden Fall sinnvoll einzuscannen, wenn man es nicht schon digitalisiert hat. Ebenfalls wichtig ist eine gute Auslands-Krankenversicherung, die man bestenfalls schon einen Monat vor Abreise abschließt – für den Fall, dass man mal eine Treppenstufe übersieht, oder die Erkältung nicht besser wird.
Wie kalt ist der Winter in England?
Laut Google hat der Winter eine Durchschnittstemperatur von 8°C und eine Luftfeuchtigkeit von rund 32%. Wie genau sich das anfühlt, weiß ich jedoch nicht. Bei meinem letzten Besuch in Oxford erschien es mir dort kälter als in meiner Heimatstadt Berlin. Ich stelle mich jedenfalls vorsichtshalber auf viel Teetrinken und warme Wollsocken ein.
Wo wohne ich?
Das Studentenwohnheim lehnte ich aufgrund von Erzählungen meiner Vorgänger*innen ab. Die Miete liegt hier bei mindestens 111 Pfund die Woche für die einfachste Unterkunft. Also beschloss ich, mich auf die Zimmersuche zu begeben. Über SpareRoom nahm ich Kontakt mit Vermietern in ganz Oxford auf und flog im August schon einmal in die Stadt, um mir die Zimmer persönlich ansehen zu können und die Vermieter zu treffen. Ich wohne nun für die nächsten 3-6 Monate (der Vertrag ist unbefristet) bei einem Mann und seinen beiden jugendlichen Töchtern, zahle 440 Pfund im Monat und habe ein Zimmer mit Bett, Schrank und Schreibtisch. Das Haus, denn in Oxford gibt es so gut wie keine Wohnungen, liegt im inneren Autobahnring und mit dem Fahrrad brauche ich rund 20 Minuten bis zur Uni und zehn Minuten bis in die Innenstadt.
An was muss ich noch alles denken?
Es ist definitiv sinnvoll, vor dem Auslandsaufenthalt nochmal beim Arzt vorbeizusehen, auch im Fall von fehlenden Impfungen. Auch einen Besuch beim Zahnarzt hielt ich für angemessen. Auch eine Handyversicherung für das Ausland kann ich jedem nur empfehlen. Sonst organisiere ich gerade die Einführungswoche für mich mit verschiedenen Aktivitäten und notiere schon einmal wichtige Termine wie das Treffen mit meinem Academic Advisor. Die letzte Woche in Berlin versuche ich so entspannt wie möglich anzugehen – ich treffe ein paar Freunde und gehe zu einem letzten Festival – dem Lollapalooza.