25. September 2016
Im Studium auf jeden Fall ins Ausland – zumindest darüber war ich mir sicher. Warum der Libanon für mich der perfekte Ort ist, wie ich meinen Aufenthalt finanziere und was man sonst noch regeln muss, lest ihr im Folgenden.
Ein Jahr vor Abflug
Wohin eigentlich?
In den Libanon zu gehen, schien mir zunächst vor allem mit Blick auf meine Studienkombination lohnenswert. So bietet Beirut erstens die Chance mein Arabisch zu verbessern, zweitens leben hier Sunniten, Schiiten und Gläubige verschiedener christlicher Konfessionen zusammen – Wie geschaffen also für mein interreligiöses Studium. Dass Beirut außerdem eine lebendige Stadt mit viel Kultur sein soll und direkt am Meer liegt, machte mir die Entscheidung umso leichter.
Und wie finanziere ich das?
Erasmus, ein Programm für Theologiestudierende, oder doch selber organisiert? – Für ein Auslandsjahr im Studium gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Ich entschied mich für das Programm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS), über das ich nicht nur mit wichtigen Informationen, dem Kontakt zur Uni dort und einem Vorbereitungsseminar versorgt werde, sondern mich gleichzeitig auch bei einem Teilstipendium von Brot für die Welt bewarb. Für die (wahrscheinlich wenigen) Theologen unter euch gibt es im Nahen Osten neben dem Studienprogramm des EMS‘ im Libanon das Programm Studium in Israel und das Theologische Studienjahr in Israel. Die Links habe ich euch in der Infobox zusammengefasst.
Tipp: Die Frage der Finanzierung möglichst zu Beginn klären. Hier lohnt sich intensive Recherche: Viele Organisationen bieten für bestimmte Studiengänge, Regionen oder auch fächerübergreifend Möglichkeiten zur Finanzierung. Fächerunabhängige Möglichkeiten der Finanzierung sind beispielsweise die großen politischen oder kirchlichen Stiftungen und der DAAD. Bei den politischen Stiftungen bewirbt man sich meist für eine allgemeine Förderung und hat dann die Möglichkeit Auslandszuschläge zu beantragen.
Ein Monat vor Abflug
Die Prüfungsphase ist geschafft, die Hausarbeiten sind halb geschrieben, so langsam kommt ein bisschen Aufregung und vor allem die Frage auf, was vor dem Abflug noch organisiert werden muss.
Die Visa-Anforderungen
Wann muss das Visum beantragt werden? Was muss ich dafür vorlegen? Und wann wird es ausgestellt? Nicht nur bei Sümeyye in Marokko, auch bei mir gab es mal wieder eine kleine Visumverwirrung. Das Studentenvisum wurde von der Uni im Libanon beantragt, kam jedoch erst eine Woche vor Vorlesungsbeginn und damit viel zu spät für meine tollen Planungen. Also hieß es für mich, Urlaub absagen, Flüge umbuchen…
Der Studienstatus in Deutschland
Wägt ab, welche Form der Immatrikulation in Deutschland für euch die Richtige ist. Ich habe mich für die Beurlaubung entschieden. Pro: Ihr könnt euch Kosten wie den Semesterticketbeitrag rückerstatten lassen. Contra: Beurlaubt dürft ihr in Deutschland keine Prüfungen ablegen, das heißt auch keine Hausarbeiten einreichen, während ihr beurlaubt seid.
Tipp: Wenn ihr euch für zwei Semester beurlauben lasst, könnt ihr das gleich für beide Semester beantragen und müsst euch aus dem Ausland nicht mehr darum kümmern.
Eine Woche vor Abflug
Ich habe doch bestimmt das Wichtigste vergessen
Nein, das Wichtigste habe ich nicht vergessen. Die Flüge sind (um)gebucht, das Visum ist endlich da, aber einige Kleinigkeiten stehen doch noch auf meiner Liste.
Ein letzter Tipp: Ich habe mich zur Sicherheit auf die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes schreiben lassen, das geht ganz einfach online. So weiß die Botschaft des jeweiligen Landes, dass ihr dort seid und informiert euch, falls etwas sein sollte. In Ländern wie dem Libanon ist das sicher keine schlechte Sache.
Soweit zum Organisatorischen. Die letzten Tage verbringe ich mit Packen und Abschieden. Was dabei unbedingt mit ins Gepäck muss, erzähle ich euch im nächsten Beitrag.