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Bubbles sind nicht nur Seifenblasen


Neue Eindrücke, neue Menschen, neue Erfahrungen – aber was heißt das eigentlich? Was meine ich damit, wenn ich sage, dass ich neue Erlebnisse verarbeite? Im Folgenden versuche ich euch zu erklären, wie ich mich in meinem Auslandssemester in Estland persönlich weiterentwickle.

Neue Gedankenwelten entdecken

In den letzten Tagen merke ich verstärkt, wie mein Kopf arbeitet. Die ganze Zeit, ununterbrochen. Und das meine ich ganz und gar nicht negativ. Im Gegenteil, ich freue mich sehr darüber. Ich fange an, meine gewohnten Denkmuster zu verlassen und dieselben Dinge aus einer anderen Perspektive, als meine bisherige, zu betrachten. Dadurch öffnen sich mir neue Welten, welche ich dann wiederum gegeneinander abwäge. Finde ich das gut oder schlecht, was ich da neu entdeckt habe in meinen Gedanken? Entspricht das meinen Werten? Möchte ich neue Werte zu meinen bestehenden hinzufügen oder bestehende ändern?

 Bubbles bringen mich in neue Gedankenwelten

Aber warum breche ich aus meinen gewohnten Denkmustern aus und blicke auf dieselben Dinge aus einem anderen Winkel? In den nun schon sechs Wochen habe ich nicht nur Tallinn und Estland kennenlernen dürfen, sondern auch Menschen aus aller Welt. Sie alle leben in einer anderen Bubble, auch Menschen die ebenfalls aus Deutschland kommen. Jede Bubble besitzt ihre eigenen Verhaltensmuster und Werte. Bei jedem Kontakt mit neuen Menschen aus einer anderen Bubble haben sich beide (meine und die der anderen Person) geöffnet und wir haben einen Einblick in die Welt des anderen bekommen. Je mehr Kontakt ich mit den Personen habe, desto mehr tauschen sich die verschiedenen Bubbles aus und eröffnen mir durch Denkanstöße neue Wege.

Und was bringt das?

Ich fange an, Menschen offener gegenüberzutreten und ihnen Raum zu geben, ihre Bubble zu zeigen. Ich fange aber auch an, meine alltäglichen Gedankenmuster aus meine Heimat-Alltags-Bubble mit neuen, erlernten Blickwinkeln anzupassen. Dadurch erweitere ich täglich meinen Horizont. Ich hinterfrage meine Verhaltensmuster und damit auch mich selbst.

Noch nicht verstanden? Vielleicht hilft ein Beispiel

Wenn du jetzt denkst: Von was zur Hölle redet sie da bitte? Dann versuche ich es noch mit einem Beispiel. Wenn du dasselbe danach allerdings immer noch denkst, dann wird es auch für dich Zeit für ein Auslandssemester! 😉

Als ich vor kurzem mit meinen Freunden aus Deutschland telefoniert habe, habe ich Bilder von meinem letzten Ausflug hier in Tallinn gezeigt. Die erste Reaktion eines Freundes war: „Krass wie sieht der ganz links im Bild denn aus, ist der nicht mega komisch?“. In dem Moment habe ich gedacht: „Stopp mal, der ist doch super cool.“ Und in meinem Kopf hat es angefangen zu arbeiten. Ich glaube jedem ist bewusst, dass die ersten Sekunden entscheidend sind, was wir von einer Person denken und das ist nun mal leider das äußere Erscheinungsbild. Aber handle ich auch so oder habe ich vor meinem Auslandsaufenthalt auch so gehandelt? Möchte ich diesen unausweichlichen ersten Eindruck anderer Personen immer noch so viel Gewichtung schenken?

Diese Frage sollte jeder für sich selbst beantworten. Das schwierige daran ist allerdings, sich solche Fragen selbst zu stellen. Alltägliche Dinge zu hinterfragen und sich selbst zu reflektieren, davon wird oft geredet, aber es ist gar nicht so einfach, dies in sein alltägliches Leben einzubauen. Ein Auslandssemester bietet die perfekte Gelegenheit, damit anzufangen. See you!

Hast du noch Fragen?

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