5. August 2016
„Franzi, da wird’s richtig kalt werden! Wieso willst du denn nach Alaska?“ Diese Frage höre ich immer wieder, wenn ich meinen Freunden erzähle, wo es mich für die nächsten zehn Monate hintreibt. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass ich als Praktikantin an einer Schule in Anchorage Deutsch unterrichten werde?
Seit Beginn meines Lehramtstudiums träume ich von einem Auslandssemester in den USA. Was für eine Art Auslandsaufenthalt es sein sollte, darüber hatte ich mir noch keine sonderlichen Gedanken gemacht. Nach einigen Recherchen und zahlreichen Infoveranstaltungen, bin ich auf einen Flyer von Amity gestoßen. Eine Organisation, die angehenden Lehrern die Möglichkeit bietet, den amerikanischen Schulalltag hautnah mitzuerleben. Genau das, was ich wollte.
Die Bewerbung
Um sich für einen Praktikumsplatz zu bewerben, benötigt man zuerst eine Menge Unterlagen:
- Bewerbungsformular von Amity
- Studienbescheinigung
- Zwei Empfehlungsschreiben (von Dozenten, Lehrern, etc.)
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Gesundheitszeugnis
- Nachweis der finanziellen Mittel für diese Reise
Man bewirbt sich jedoch nicht direkt an einer Schule, sondern bei der Organisation selbst. Anschließend kommt deine Bewerbung in einer Art Lostopf, aus dem sich alle teilnehmenden Schulen aller US-Bundesstaaten ihre Praktikanten heraussuchen. Natürlich kann man eine Prioritätenliste erstellen, in welche Staaten man gerne möchte. Doch um meine Chancen für einen Praktikumsplatz zu erhöhen, war ich in der Hinsicht sehr flexibel und habe keinerlei Prioritäten angegeben. Insgeheim hoffte ich jedoch auf einen abenteuerlichen Staat wie Arizona, Washington oder Alaska. Nachdem ich diese abgeschickt hatte, kam die Zeit des Wartens … ganze sechs Monate bis ich endlich eine Antwort erhalten habe. Rilke Schule: German School of Arts and Sciences in Anchorage, Alaska bot mir einen Praktikumsplatz an. Natürlich war meine Freude riesig, dass es tatsächlich nach Alaska gehen sollte. Nachdem ich das Bewerbungsgespräch mit dem Schulleiter erfolgreich überstanden hatte, ging alles sehr schnell und weiter Organisationen kamen auf mich zu. Somit habe ich mir nicht Alaska ausgesucht, sondern Alaska hat mich ausgewählt.
Weitere Organisationen
Um dann endlich in das Auslandsjahr starten zu können, hatte ich noch ein bisschen Papierkram zu erledigen
- Auslandsversicherung
- Flugtickets buchen
- Visum für die USA
Da Amity dir eine Gastfamilie zuweist, bleibt mir die Sorge der Wohnungssuche dort schon mal erspart. Ein Visum für die USA zu erhalten ist da wesentlich nervenaufreibender. Zuerst muss man auf der Website der US-Botschaft zahlreiche Fragen zur Familie, Wohnsitz, Aufenthalt in den USA, etc. beantworten. Hat man sich hier aber durchgekämpft, muss man einen Termin in der amerikanischen Botschaft ausmachen. Die Wartezeit kann bis zu vier Wochen betragen. Ist dieser aber auch erfolgreich überstanden und man kann endlich seinen Reisepass mit dem Visum in den Händen halten, kann die VORFREUDE so richtig losgehen.