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Warum Geld dich nicht vom Ausland abhalten sollte!

Einer der Hauptgründe von Lehramtsstudierenden gegen ein Auslandssemester ist das Thema Finanzierung. Auch ich hatte vorab meine Bedenken, möchte dir hiermit jedoch zeigen, wie die Finanzierung deines Auslandsaufenthalts klappen kann und wofür ich mein Geld ausgebe.

Das Leben in Kanada wird nicht gerade günstig – so viel war mir bewusst. Um meinen Canadian Dream dennoch in Erfüllung gehen zu lassen, musste also Geld her. Aber wie?

1. Die Grundlage: Ein Stipendium

Es gibt unzählige Fördermöglichkeiten und Stiftungen, die nur auf deine Bewerbung warten! Der DAAD bietet speziell für Lehramtsstudierende und Absolvent:innen vor ihrem Referendariat, die an Schulen im Ausland ein Praktikum machen möchten, das Programm Lehramt.International an. Als Stipendiat:in erhältst du dort eine vom Zielland abhängige Förderrate, eine Reisekostenpauschale und eine Kranken-, Unfall- und private Haftpflichtversicherung. Deinen Praktikumsplatz findest du zum Beispiel über das Pasch-Netzwerk

Auch ich bin Stipendiat im Programm Lehramt.International, allerdings habe ich mich über ein vom DAAD gefördertes Programm meiner Heimatuni in Köln beworben. Für mein Auslandssemester in Kanada erhalte ich somit 1.375 Euro für die Reisekosten und 1.085 Euro monatlich, wobei 35 Euro für die Versicherungen dienen.

Weitere Möglichkeiten, um deinen Traum vom Ausland wahr werden zu lassen, sind Auslands-BAföG, Erasmus+ oder PROMOS. Mir haben beim Thema Finanzierung die Ansprechpersonen im International Office meiner Heimatuni sehr geholfen ­– ein Gespräch mit ihnen kann sich lohnen! Ansonsten schau gerne mal im Dossier zum Thema Finanzierung vorbei.

2. Nebenjob während des Auslandssemsters? Correspondent werden!

Falls du Spaß am Fotografieren, Schreiben und Berichten hast, lohnt es sich, dich als Correspondent für studieren weltweit zu bewerben! Bei einem spannenden Workshop lernst du andere Studierende aus ganz Deutschland kennen und erfährst alles rund um deine Aufgaben als Correspondent. Darüber hinaus erhältst du ein neues Handy und 200 Euro monatlich. Der Job macht somit nicht nur Spaß, sondern hilft auch bei der Finanzierung deines Auslandssemesters. Infos zur Bewerbung findest du hier.

Ich, wie ich einen See fotografiere.
Ein Correspondent in freier Wildbahn.

3. Vorab: Sparen!

Während meines Studiums habe ich in den verschiedensten Minijobs gearbeitet: Im Café oder Restaurant, aber auch als studentische Hilfskraft an der Uni. Durch ein zusätzliches Stipendium und die Unterstützung meiner Eltern hatte ich somit die Möglichkeit, Geld beiseite zu legen. Dieses Geld habe ich nicht nur für meine Reise in die USA genutzt, sondern kommt mir auch in Kanada – beispielsweise für meinen Campingtrip – zu Gute.

Und wofür gebe ich mein Geld schlussendlich aus?

Unterkunft

Der größte Teil meines Stipendiums geht für meine Unterkunft drauf: Für mein Zimmer in einer Vierer-WG auf dem Campus der Uni zahle ich pro Monat knapp 550 Euro. Im Vergleich zum freien Wohnungsmarkt in Calgary ist der Preis ziemlich gut!

Studiengebühren

Da die Mount Royal University eine Partneruniversität der Uni Köln ist, zahle ich glücklicherweise keine Semestergebühren. Diese liegen für internationale Studierende bei knapp 12.000 Dollar (8.200 Euro) pro Semester! Dennoch musste ich für das Semester eine Servicegebühr von 210 Euro bezahlen. Darin enthalten ist dafür aber unter anderem auch der Zugang zum Uni-Fitnessstudio.

Flüge und Mobilität

Durch meine vorherige Reise in die USA sind die Flugkosten etwas verfälscht. Für Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Calgary ist jedoch mit ungefähr 900 Euro zu rechnen. Für meinen U-Pass – das Busticket in Calgary, das für Austauschstudierende verpflichtend ist – zahle ich für das gesamte Semester 160 Dollar, was 110 Euro entspricht. 

Lebensmittel und sonstige Ausgaben

Für Lebensmittel gebe ich durchschnittlich pro Woche rund 90 Euro aus. Da es bei meiner Uni keine preisgünstige Mensa, sondern verschiedene Fastfood-Ketten und Restaurants gibt, koche ich im Vergleich zu Deutschland mehr. Ein koreanisches Gericht auf dem Campus kostet mit knapp 8 Euro nämlich deutlich mehr als mein 3 Euro-Menü in der Kölner Mensa. Ein Kaffee und Donut bei Tim Hortons (DER kanadischen Kaffeekette) kostet etwa 2,70 Euro. 

Koreanisches Essen
Mehr als doppelt so teuer wie das Essen in der Kölner Unimensa: Mittagessen auf dem Campus.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es sich mit dem Lehramt.International-Stipendium gut in Kanada leben lässt. Vor allem die Lebensmittelpreise sind zwar höher als in Deutschland, aber nach Abzug der Miete bleiben noch knapp 500 Euro zum Leben übrig. Mit dem passenden Stipendium, einem geeigneten Job und Erspartem ist es also durchaus möglich, eine tolle Zeit im Ausland zu verbringen! Falls du weitere Fragen hast, schreib mir gerne!


Bis bald,

Tim

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