19. Februar 2022
Dass ich ein Auslandssemester machen möchte, wusste ich schon zu Schulzeiten. Ich habe eine französisch-bilinguale Schule besucht und dort ein sogenanntes deutsch-französisches Abitur (AbiBac) gemacht. Deshalb lag es für mich auch nah, ins französischsprachige Ausland zu gehen. Aber warum genau Lüttich? Das erzähle ich euch jetzt in diesem Beitrag!
Wie bereits erwähnt hatte ich in der Schule verstärkten Französischunterricht. Doch mein Schulabschluss ist fast vier Jahre her, und gefühlt habe ich all meine Kenntnisse der französischen Sprache in dieser Zeit vergessen. Mit meinem Auslandssemester möchte ich meine Sprachkenntnisse wieder auffrischen und festigen. Deshalb lautet meine Mission auch: „Das kommt mir französisch vor … – Deutsch-französisches Abitur und trotzdem alles vergessen? Französisch (wieder) lernen und studieren im Herzen der Wallonie“.
Und warum jetzt Lüttich?
Neben dem Kriterium „französischsprachige Uni“ war es mir wichtig, eine Erasmus-Partneruniversität zu wählen. Es gibt auch die Möglichkeit, als Freemover ein Auslandssemester an jeder beliebigen Universität im Ausland zu machen. Allerdings seid ihr dort selbst für die Organisation zuständig und müsst gegebenenfalls Studiengebühren im Ausland zahlen. Durch Erasmus bekomme ich nicht nur ein Stipendium (für Belgien 390 Euro pro Monat – eine Liste der Förderraten für die anderen Länder findet ihr hier), sondern habe auch durch die International Offices an meiner Heimat- und Austauschuniversität eine organisierte Betreuung.
Meine Fakultät hat eine eigene Internetseite für den Bereich Internationales und Austausch, auf der ich mich dann über die französischsprachigen Partneruniversitäten informieren konnte. Insgesamt standen drei französischsprachige Universitäten zur Auswahl, und ich habe mich für die entschieden, dessen Studienschwerpunkte am besten zu meinen Interessen und fehlenden Modulen passten: die Université de Liège (ULg).
Fragen, die euch bei der Wahl eurer Austauschuni helfen können
Ihr merkt: Ihr müsst nicht von vorne rein wissen, in welche Stadt oder in welches Land es gehen soll. Falls ihr noch keine genaue Vorstellung habt, wo es hingehen soll, dann überlegt euch, was euch wichtig ist: die Sprache, die Entfernung von der Heimat, das Wetter und die Klimazone, und vielleicht auch ganz banal: die Semesterzeiten. Wie ihr in meinem ersten Blogbeitrag lesen könnt, haben sich mein deutsches und mein belgisches Semester fast überschnitten, was zu viel Stress rund um meine Abreise und Ankunft geführt hat. Und einer meiner Kommilitonen musste aus dem Auslandssemester sogar weiter an seinen Online-Seminaren in Deutschland teilnehmen, weil die Semester mehrere Wochen parallel liefen.
Jetzt aber noch mal zurück zu meiner Mission: Wie will ich hier vor Ort Französisch lernen? Zuallererst einfach durch die Anwesenheit im Land und die alltäglichen Gespräche im Supermarkt, Bus oder Café.
Dann belege ich einen Französischkurs an der Uni, der mir auch in Deutschland angerechnet werden kann, und besuche Vorlesungen auf Französisch. Außerdem wohne ich in einer WG mit einer Französin und versuche generell mit den anderen Erasmus-Studierenden Französisch zu sprechen.
Falls ihr auch etwas Französisch lernen wollt, dann schaut doch gerne bei mir auf Twitter vorbei! Da teile ich zum Beispiel am #FranzoesischFreitag Sprichwörter oder spezifisch belgisch-französische Ausdrücke!