5. April 2017
Ein Auslandsaufenthalt ist nicht kostenlos. Vor allem nicht in Paris. Ich werde euch in diesem Beitrag einen Einblick in meine Ausgaben und über die Möglichkeiten der Finanzierung geben.
Miete
Winzige Wohnungen zu teuren Preisen – bonjour à Paris! 500 Euro pro Monat für ein ausklappbares Sofa – damit muss man mindestens rechnen, wenn man in Paris wohnen möchte. Mehr zur Wohnungssuche in Paris gibt es hier zu lesen.
Verzehr
In der Mittagspause in ein Restaurant zu gehen ist nichts für den kleinen Geldbeutel, wenn man in Paris studiert oder ein Praktikum macht. Derzeit koche ich jeden Tag für den nächsten Arbeitstag, da es in meinem Arbeitsumfeld in Lagny-sur-Marne, neben der Kostenfrage zudem keine große Auswahl gibt. Als ich mein Erasmus-Jahr an der ENSAPM(École Nationale Supérieure Architecture Paris-Malaquais) mitten in Paris gemacht habe, habe ich fast jeden Tag in der Crous (Mensa) gegessen, in der man Mittagsmenüs (Vorspeise, Hauptmenü und ein Dessert oder Käse) für 3-4 Euro bekommt.
Handyvertrag
Ich habe einen Handy-Vertrag bei Free, der 20 Euro pro Monat kostet, mit ausreichend Internet-Volumen und inbegriffenen Anrufen nach Deutschland.
Transport
Alle, die nicht in der Nähe der Arbeit wohnen, sollten sich einen Pass Navigo (mehr dazu im angegebenen Link) zulegen. Ich benötige einen Pass für die Zonen 1-5 (für Île de France), das bedeutet 73 Euro pro Monat fallen dafür an, die ich jedoch wieder durch die Arbeit erstattet bekomme.
GESAMTKOSTEN
Diesen Monat habe ich konsequent meine Ausgaben aufgeschrieben, was ich in einem Monat Paris ausgegeben habe.
Für die Gesamtkosten habe ich ein Kreisdiagramm erstellt, um zu erkennen wohin die ganzen Kosten fließen. Demnach gebe ich das meiste Geld für die Miete aus. Insgesamt muss man in Paris mit ca. 1.000-1.200 Euro pro Monat rechnen, je nach Lebensstil. Allgemein sind die Wohnungen und das Einkaufen in Supermärkten in den Banlieue-Bezirken sind auch um einiges günstiger, als im Herzen Paris‘.
Zielsparplan
Für mich stand schon immer fest, dass ich „irgendwann“ während des Studiums oder danach ins Ausland gehen werde. Wie, das war mir damals mit 18 Jahren noch völlig unklar. Neben der Schule habe ich also in einer Café-Bar gejobbt und in der Uni als Hiwi und Werkstudentin in diversen Instituten. Deshalb hatte ich mir lange davor schon Gedanken gemacht und mich mit 18 Jahren für einen Zielsparplan meiner Bank entschieden. Das bedeutet man zahlt monatlich eine fixe Summe ein (möglich ab 10 Euro monatlich) und nach spätestens 6 Jahren oder vorher (3-monatige Kündigungsfrist) hat man eine bestimmte Summe zur Verfügung. Somit geht jeden Monat eine kleine Summe auf ein „separates Konto“ und danach kann man sich etwas gönnen, sei es ein Auslandsaufenthalt oder manche bevorzugen sich ein schickes Auto zu gönnen.
Oder man finanziert sich den Aufenthalt, wie Sina es gemacht hat, die sich für einen Bildungskredit entschieden hat.
Erasmus +
Erasmus+ fördert nicht nur ein oder mehrere Semester an einer ausländischen Uni, nein, auch für Praktika im Ausland gibt es Unterstützung! Mein deutsch-französischer Doppelmaster wird durch die Deutsch-Französische Hochschule DFH in Saarbrücken teilgefördert.
Eltern – kleine Spende für arme Studentin?
Da ich gerade in einem Architekturbüro arbeite und ein Gehalt bekomme, kann ich mich derzeit selbst finanzieren. Jedoch ist es nicht immer der Fall, dass man ausreichend Geld für ein Praktikum bekommt, vor allem nicht in Paris.
Ansonsten, wenn man kein Stipendium bekommt, sollte man immer dankbar über seine Eltern sein, die hinter einem stehen und die hin und wieder einen kleinen Betrag auf dem Bankkonto hinterlassen mit dem Betreff „kleine Spende“. Danke Papa, danke Mama!
Ich habe meinen Vater gefragt, was er von meinen ganzen Aktivitäten und Auslandsaufenthalten als Erstakademikerin in der Familie hält:
„Auslandssemester bieten die Chance Einblicke in andere Denkweisen und Arbeitstechniken zu bekommen. Was früher die „Wanderjahre“ für Handwerksgesellen waren, sind heute die Auslandssemester für die Studierenden.“
Bisous et à bientôt!
Camilla
6. April 2017
Hm lecker, für das Flanksteak würde ich auch noch vorbeikommen 😉
Abdurassul Magiun
5. April 2017
Super Beitrag, vor allem die übersichtliche Darstellung! Danke 🙂