11. August 2016
Politische Stiftungen wie die Friedrich-Ebert-Stiftung sind in Deutschland hauptsächlich als Stipendiengeber bekannt. Doch auch im Ausland erfüllen sie wichtige Aufgaben.
Stärkung der Zivilgesellschaft als Hauptaufgabe
Neben den Hauptstadt- und Landesbüros in Deutschland verfügt die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) über 106 Auslandsbüros, allein 20 davon in Lateinamerika und der Karibik. Das Ziel der Auslandsarbeit der FES ist die Stärkung der Demokratie und die Verbreitung sozialdemokratischer Werte am jeweiligen Standort. Die Arbeit umfasst dabei Projekte zur politischen Bildung sowie wissenschaftliche Forschungsarbeit. So organisiert die FES regelmässig Workshops, Seminare, Podiumsdiskussion o.ä. und publiziert Bücher und Policy Papers zu gesellschaftlich relevanten Themen. Die Aufgabe der Auslandsvertretungen von politischen Stiftungen besteht also in der Stärkung der lokalen Zivilgesellschaft. Dies geschieht in der Regel Hand in Hand mit lokalen Partnern, also mit Universitäten, sozialen Bewegungen und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren. Im Falle der FES sind das selbstverständlich Partner, die das sozialdemokratische Weltbild teilen.
Meine Arbeit in der Stiftung: Fokus auf Drogenpolitik
Als Praktikant bin ich hauptsächlich in die Vorbereitung der Veranstaltungen involviert. Der thematische Fokus lag in den letzten Wochen besonders auf einer möglichen Alternative zur bestehenden Drogenpolitik. Da die gesamte Region Südamerikas seit Jahrzehnten von Gewalt aufgrund von Drogenschmuggel und Bandenkriminalität gebeutelt ist, scheint es an der Zeit für einen neuen Umgang mit dem Thema. Im Rahmen des Projekts haben wir bereits einige Veranstaltungen organisiert: Eine Diskussionsrunde zum medizinischen Gebrauch von Cannabis, eine Konferenz mit internationaler Beteiligung zur strafrechtlichen Verfolgung von Drogendelikten sowie zwei Workshops für Journalisten. Zudem konnten wir ein Rehabilitationszentrum und ein Gefängnis besichtigen. Weitere Themen, die von großer Bedeutung sind: Alternativen zur extraktiven Wirtschaftsform, die Förderung der indigenen und afro-ecuadorianischen Bevölkerung, die Arbeit mit Gewerkschaften und die politische Bildung von jungen Menschen.