4. Juli 2021
In Barcelona werde ich mein Studium nahezu komplett abschließen und muss mir dementsprechend auch Gedanken machen, wie es nach der Zeit als Student weitergeht. Das ist gar nicht so leicht. Fragen wie „Wo?“, „Was?“ oder „Zu welchem Zweck?“ kommen auf.
Solange sich das Leben noch um das Studium dreht, scheint mir das Planen noch leichter zu sein. Man befindet sich Nach-wie-Vor in der selben Episode des Lebens. Man hat ein relativ definiertes Ende in Sicht und kann sich verschiedene aufregende Abenteuer reinplanen. So bin ich zum Beispiel in meinem Bachelor für ein Erasmus nach Lulea in Schweden gegangen, in meinem zweiten Mastersemester nach Santa Barbara an die UCSB und jetzt nach Barcelona, um meine Masterarbeit zu schreiben. Das war alles jedes Mal sehr aufregend und spannend. Gerne erinnere ich mich an jedes der Auslandsemester zurück. Auch ist es relativ einfach, sich neben dem Studieren als Werkstudent oder als Praktikant zu betätigen. Auch hierbei steht einem die Welt offen und man kann sich auch für eine kürzere Zeit nur anwerben lassen. In meinem Fall habe ich die Dolomiten besser kennengelernt und bin nach Bozen für ein Praktikum zum Fraunhofer.
Neue Episode
Nun startet bei mir die Arbeitsphase. Und mir scheint es wichtig, zu entscheiden, wie diese Phase beginnt, um sich direkt in die richtige Richtung zu bewegen. Und hierbei gibt es so viele Möglichkeiten :). Schlussendlich ist natürlich alles irgendwie die richtige Richtung, trotz allem ist es schön ein paar Szenarien durchzuspielen. Drei Szenarien, die durchaus auch utopischer Natur sein können, möchte ich hier einmal vorstellen.
Primer escenario – Arbeiten in einem neuen Umfeld:
Die naheliegendste Variante ist es wohl, einfach anzufangen zu arbeiten mit dem Wissen welches ich in meinem Studium aufgebaut habe. Ich studiere Physikalische Ingenieurwissenschaft und dementsprechend würde das dann ein ingenieurstechnischer Beruf sein. Was genau, ist allerdings von zweitrangiger Bedeutung. Solange ich kreativ sein kann und Probleme Schritt für Schritt lösen kann, ist mir eigentlich alles recht. Von Vorteil ist es auch noch, wenn eine praktische Komponente dabei ist. Auch ist es mir wichtig, eine sehr vielfältige und gerne auch interdisziplinäre Arbeit zu haben. Ein Youtube-Kanal, der mir in diesem Kontext sehr gut gefällt, ist der von StuffMadeHere. Hier werden Probleme sowohl Software- als auch Hardware-seitig angegangen. Die Probleme müssen erst modelliert werden. Dann wird ein Prototyp gebaut. Der Prototyp wird in Simulation getestet und optimiert. Der Prototyp wird verfeinert und am Ende hat man das fertige Produkt oder die fertige Dienstleistung und kann sich und dem Team auf die Schultern klopfen.
Hier stellt sich dann nur die Frage, wo ich am liebsten arbeiten würde. Ich könnte natürlich zurück nach Deutschland gehen und dort zum Beispiel als Ingenieur bei Bosch arbeiten. Auch könnte ich nach Australien ziehen und dort als Ingenieur tätig sein und wieder einen neuen Kontinent entdecken. Am Wahrscheinlichsten sehe ich es allerdings, dass ich in nun noch mal weiter den Alpenraum kennenlernen möchte. Städte, die hierbei in die engere Auswahl fallen sind: Genf, Bozen, Innsbruck, Lausanne, Lugano, Zürich, München, Lienz oder Grenoble. Wenn mir da jemand eine Stadt besonders ans Herz legen möchte, dann schreibt mir gerne eine Nachricht. 🙂
Segundo escenario – Outdoor Guru to be:
Vor allem in Santa Barbara, aber auch in Barcelona durfte ich feststellen, dass es mir liegt, Menschen zu motivieren und Trips zu organisieren. In Santa Barbara habe ich teilweise die Reisen vom excursion club übernommen und hier in Barcelona sind wir fast jedes Wochenende in die Berge gefahren. Spaß macht es mir auch neue Freunde zu matchen, indem ich Gruppen zusammenführe und es ist mir wichtig, dass immer alle die bestmögliche Zeit haben. Wenn mir scheint, dass jemand zurückbleibt, dann kümmere ich mich um diese Person. Am liebsten finde ich Abenteuer, die in irgendeiner Art anders sind als das „Normale“ und zumeist findet das auch Anklang bei meinen Mitmenschen und Freunden und wir verbringen ein super Wochenende oder länger zusammen. Gleichzeitig habe ich auch gerne meine Kamera dabei, wodurch ich 1.) einen besseren Trainingseffekt habe, bedingt durch die fast zwei Kilo extra Gewicht, und 2.) sich das auch gut als Outdoor Guide macht. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass mir auch jegliche Outdoor Sport Aktivität viel Freude bereitet. Ob es nun Skifahren, Klettern, Tauchen, Snowboarden, Surfen et cetera ist. Und im besten Fall könnte ich dann genau diese Dinge an der frischen Luft machen und inspirierende Menschen treffen. Dream come true könnte es auch sein, ein outdoor consulting zu haben. Strategieplanung für Führungskräfte. Im besten Fall komme ich so zu sehr spannenden Gesprächen und bin zeitgleich in den Bergen unterwegs.
Stichwörter die mir in diesem Zusammenhang einfallen wären: Gruppen, Outdoor, Natur, Coaching, Sport, DIY, Motivation, just do it, Neue Horizonte
Spannend wäre natürlich auch eine Mischung aus Scenario Uno und Scenario Dos. Wie kann man das Ingenieurstum mit den Social Sciences und der Outdoorwelt unter einen Hut bringen?
Tercer escenario – vom Schweißen und Werkeln!:
Auch würde ich mich gerne weiter bilden. Schon immer wollte ich noch mehr über das Holz- und Metallwerken lernen.
Möglicherweise gibt es einen mehrjährigen Kurs, in dem ich all dies noch weiter vertiefen kann. CNC Fräsen sollten eine Rolle spielen, die diversen Schweißtechniken und 3D Metalldruck wäre natürlich auch sehr fein. Dann käme ich auch endlich in die Verlegenheit, mein heimisches Schweißgerät, den Plasmacutter, und das Potenzial der Holzwerkstatt komplett auszureizen. Dadurch wäre ich dann einer eigenen Erfinderwerkstatt einen Schritt näher 🙂
Auf dem Zweig der Weiterbildung würde es mich weiterhin auch reizen, mich noch weiter zu vertiefen. In dem Fall also zum Beispiel einen zweiten Master in „sustainable engineering“ oder „environmental sciences“. Alternativ wäre auch ein „Computer Science“- oder „Robotik“-Master spannend. Eine ganz andere Richtung könnte aber auch ein Master oder eine Ausbildung in der „Kommunikationsberatung“ sein. Meine Eltern arbeiten beide in dem Zweig und da bietet es sich fast an das weiterzuführen. Alles in allem würde ich gerne, dass auch die kommende Phase mir viel Lernen bringt. Dass ich Neues entdecke und inspiriert werde.
Resümee
Wo mich mein Weg dann schlussendlich hinträgt, kann ich noch nicht voraussehen. Ich bin aber schon sehr gespannt. Wo werde ich mich in genau einem Jahr befinden??! Genau diese Ungewissheit macht diese Phase jetzt auch gerade so spannend. Ähnlich erging es mir auch, als ich aus Kalifornien coronabedingt nach Hause flog. Ich suchte nach meinem nächsten Abenteuer und zog diverse Möglichkeiten in Betracht. Jetzt bin ich um meine Erfahrungen aus Barcelona reicher und hätte vorher nie erwartet, hier meine Masterarbeit zu schreiben. Und auch wenn eine Tür sich schließt, es kommt immer wieder eine neue Tür, die sich öffnet. In meinem Fall konkret: Wäre ich nicht coronabedingt aus Kalifornien nach Hause geflogen, dann wäre ich nicht für ein Praktikum nach Bozen gegangen und hätte auch Barcelona nicht gemacht. Beide Wege wären sicherlich eine super Erfahrung gewesen aber schlussendlich bin ich jetzt diesen, meinen Weg gegangen. #motivationalspeechover.
Wenn ihr mir übrigens bei meinem weiteren Weg folgen wollt, dann könnt ihr das zum Beispiel auf Instagram unter @yayitsyannic tun und mir dort auch gerne jegliche Anregungen oder Fragen mit auf den Weg geben. Wo hat sich bei dir eine neue Tür aufgetan?
Petra
19. Juli 2021
Mein lieber Yannic, bin so gespannt, wohin es dich treiben wird und was deine nächsten Schritte sein werden. Alle drei Scenarien lesen sich spannend und … vielleicht ergibt sich ja auch eine ganz andere Idee noch… – gibt so viele offene Türen – dein Bauchgefühl wird dich leiten, wie bisher schon. 🍀🍀🍀