1. Februar 2024
2023 habe ich bereits zwei Semester an der University of Ghana studiert. Dieses einzigartige Studienerlebnis möchte ich nicht missen – aber vor allem mit euch teilen. Da ich gerade wieder in Ghana angekommen bin, um meine Masterarbeit zu beenden, ist es ein guter Zeitpunkt, die Anfangszeit vom letzten Jahr Revue passieren zu lassen.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich mir damals im Bachelorstudium (Geographie und Anthropologie) bereits das Ziel gesetzt habe, an einer afrikanischen Institution zu studieren. Dieser Wunsch war zu der Zeit noch sehr diffus und ich hatte kein bestimmtes Zielland. Allerdings wusste ich, dass ich nach Westafrika gehen wollte.
Während des Bachelorstudium zog es mich dann bereits über das Erasmus-Programm auf den afrikanischen Kontinent, allerdings nicht aufs Festland, sondern auf eine der umliegenden Inseln. Meine Wahl fiel auf La Réunion, die politisch gesehen zu Frankreich, allerdings aufgrund der geographischen Nähe zum afrikanischen Kontinent gehört.
Die kolonialistischen Bestrebungen des alten Frankreichs führten dazu, dass die Insel auch heute noch zu Frankreich und damit zur europäischen Union gehört.
Ein Semester dort zu studieren, hat mir nicht nur eine neue Perspektive auf das allzu ferne Festland Europa eröffnet, sondern gleichzeitig meinen Wunsch verstärkt, auf dem afrikanischen Kontinent zu studieren.
Nachdem Bachelor ist vor der Pandemie
Nachdem ich den Bachelorstudiengang abgeschlossen habe, entschloss ich mich dazu, den Masterstudiengang Integrierte Orts- und Sozialraumentwicklung an der Hochschule Koblenz zu studieren. Schon lange wollte ich das Thema ländliche Entwicklung vertiefen und der Studiengang bietet hierfür ein sehr interessantes Angebot.
Durch Covid musste die Lehre hybrid durchgeführt werden und der Großteil der Lehrveranstaltungen fand online statt. Das funktionierte zwar ganz gut, allerdings habe ich schnell gemerkt, dass ich mir für die letzten Semester meines Studiums mehr gewünscht habe, insbesondere mit Blick auf Diskussionen in Seminaren und unterschiedlichen Perspektiven.
Aus der Isolation ausbrechen
Die Pandemie war vorbei und ich wartete keinen Moment und startete den Prozess der Bewerbung um ein Auslandssemester. Dafür checkte ich als erstes die Partnerhochschulen der Hochschule.
Die Kooperationen bestehen bisher vor allem mit Südafrika. Südafrika habe ich aber nicht wirklich gefühlt, da die jüngere Geschichte der Apartheid für mich noch sehr präsent ist. Eine weitere Motivation für mich war es, meine Sprachkenntnisse in Englisch zu verbessern. Daher filterte ich alle englischsprachigen Länder Afrikas. In Westafrika bleiben da nicht viele Optionen übrig. Neben Nigeria, Gambia oder Sierra Leone ist da Ghana!
Viel Ahnung hatte ich von Ghana ehrlich gesagt nicht. Der Ruf ist relativ gut und gerade Accra, die Hauptstadt, ist eine Weltmetropole, die jährlich viele Tausend Tourist*innen anzieht. Ich habe also die Universitäten des Landes gegoogelt und ziemlich schnell fiel meine Wahl auf die Größte des Landes, die University of Ghana in Accra.
Der Bewerbungsprozess gestaltete sich als überraschend einfach, aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal.
Was kommt euch als Erstes in den Sinn, wenn ihr an Ghana denkt? Lasst es mich wissen.
Euer Tom