19. Januar 2022
Nach einem gemeinsamen Wochenende mit Freunden:innen auf Saaremaa, der größten Insel Estlands, hatten wir leider alle einen positiven Coronatest. Wie das passiert ist, habe ich in Teil 1 beschrieben. Daraufhin haben wir uns in die in Estland vorgeschriebenen 10 Tage Quarantäne begeben – und das war leider über Weihnachten.
Von den dreizehn Personen des Saaremaa-Trips leben insgesamt acht in dem Kreativhaus in Tallinn, in dem ich auch lebe. Auf diese Weise konnten wir acht doch noch ein gemeinsames Weihnachten verbringen. Am 24.12. haben wir gemeinsam angefangen zu kochen.
Weil wir alle noch nicht komplett fit waren, haben wir es ruhig angehen lassen. Und während Weihnachtsmusik lief, hat der eine das Blaukraut, der nächste die Klöße und die restlichen die vegetarischen Bratlinge vorbereitet. Somit konnten wir unseren zwei Italienern in der Runde am Ende doch noch ein typisch deutsches Weihnachtsessen zeigen und von unseren Familien-Traditionen zu Weihnachten erzählen. Des Weiteren haben wir auch mit unseren Familien videotelefoniert und alle anderen in Quarantäne daran teilhaben lassen. Ich habe mich über diesen doch privaten Einblick sehr gefreut und das war der Moment, in dem ich Weihnachten für mich real wurde.
Am 25.12. durften wir durch unsere zwei Italiener dann das intalienische Weihnachten miterleben. In Italien feiert man Weihnachten den ganzen Tag und das mit ganz viel Essen. So haben wir mittags mit Aperitivo, also Käse und Schinken, begonnen. Anschließend gab es Pasta. Zum Nachmittag wurde dann ein vegetarischer Auflauf mit Käse, Kartoffeln und Blumenkohl serviert, davor natürlich wieder Aperitivo. Und zum Schluss gab es noch Panetone, einen speziellen italienischen Kuchen. Zusammenfassend hat Simone Weihnachten in seiner Familie und somit auch an diesem Tag bei uns so beschrieben: „Wir sitzen den ganzen Tag zusammen, erzählen, lachen und essen eine ganze Menge.“
Und auf diese Weise wurde Weihnachten doch noch familiär. Familiär aufgrund meiner Freund:innen, die ich bei mir hatte, aber auch weil ich die Familien der anderen per Video kennenlernen durfte und sie ebenso meine. Weihnachten bedeutet für mich zur Ruhe zu kommen, sich Zeit zu nehmen für geliebte Menschen und ganz viel Liebe zu verteilen. Ich denke, das haben wir in Estland ganz gut geschafft, wenn auch leider ohne unsere Familien.