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Wer soll das bezahlen?


Die meistgesagten Worte, als ich die USA zum Ziel meines Auslandssemesters erklärte? „Das, wird teuer.“ Hier ein kleiner Überblick über Fixkosten vor der Abreise – und ein kleiner Lichtblick, wie du dir den Traum erfüllen kannst, ohne eine Bank ausrauben zu müssen 😉

Vorab ein kleiner Dämpfer: Ja, ein Semester in den USA zu verbringen, wird mehr kosten als ein Aufenthalt an einer europäischen Universität. Aber keine Sorge: Wenn du bis zum Ende des Beitrags dran bleibst, bekommst du ein paar nützliche Finanztipps!

Die Kosten vor der Abreise

Neben all der organisatorischen Ungewissheit gibt es da leider auch noch den Kostenpunkt, der bei der Botschaft anfällt: Rechnet man alle Gebühren zusammen, ergibt sich beim Visa-Prozess für die J1-Kategorie eine Summe von circa 350 Euro. Preise von Flügen variieren ja sowieso, in Corona-Zeiten sind sie wegen des geringen Personenaufkommens noch ein Stück höher. Für Hin- und Rückflug habe ich etwas mehr als 2.000 Euro bezahlt. Letzte große – und für die USA besonders wichtige – Investition: eine Auslandskrankenversicherung. Hier solltest du hier mit ungefähr 40 Dollar pro Monat rechnen.
Darüber hinaus kommen meist noch Unterkunft und Mahlzeiten in der Mensa auf die Rechnung drauf. In meinem Fall waren das 5.000 Euro.

Das klingt jetzt erstmal viel, aber …

… so schlimm ist das gar nicht! Die meisten amerikanischen Unis verlangen von Austauschstudierenden, dass sie – so wie alle anderen auch – auf dem Campus wohnen. Das hat für uns quasi nur Vorteile: Man wird zwangsläufig Teil der Gemeinschaft, findet schneller Anschluss, die Vorlesungssäle sind nah – und man muss sich um (fast) nichts kümmern. Mit den 5.000 Euro ist meine Miete für meinen gesamten Aufenthalt schon bezahlt. Darüber musst du dir dann also keine Gedanken mehr machen. Zusätzlich habe ich einen gewissen Betrag für Snacks im Café und eine festgelegte Anzahl an freien Mensa-Mahlzeiten inklusive. Die reichen zwar nicht für eine Vollverpflegung für meine Gesamtdauer hier aus, aber verhungern würde ich damit auch nicht.

Essen in der Mensa HWS
Das Essen in der Mensa kann auf jeden Fall mit meiner Heimatuniversität mithalten – und bezahlt ist es auch schon.

Du findest das immer noch viel zu viel Geld und fragst dich, wie du das bezahlen sollst?

Ab hier startet der versprochene Lichtblick

In einem Satz zusammengefasst: Es gibt unzählige Organisationen, die dich fördern wollen! Klingt komisch, ist aber so. Hier die Zwei-Plus-Eins-bekanntesten-Wege (und ergiebigsten) auf einen Blick.

1. Ein Stipendium

Wenn ich diese Möglichkeit bei Bekannten angebe, kommen meist Antworten wie „Das bekomme ich eh nicht.“ oder „Das ist viel zu viel Aufwand.“ Stipendien für ein Semester im Ausland sind im Vergleich zu Finanzierungen eines Studiums in Deutschland aber weitaus einfacher zu bekommen. Je nach Stiftung halten sich auch die Anforderungen an Prüfungsleistungen oder soziales Engagement in Grenzen. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls weniger aufwendig. Statt Auswahlgesprächen und Aufnahmeprüfungen reicht meist eine Online-Bewerbung mit Motivationsschreiben (aber nicht immer!).

Ganz unabhängig von der finanziellen Unterstützung ist ein Stipendium auch eine gute Möglichkeit, um neue Menschen kennenzulernen und sich weiterzubilden. Es gibt unzählige Stipendienwerke, die unterschiedliche Schwerpunkte haben. Hab bei der Bewerbung also nicht nur das Geld, sondern auch die ideelle Ausrichtung im Blick. Wenn du ein für dich passendes Stipendium findest, fällt dir nicht nur die Bewerbung leichter. Die Zeit in der Förderung wird dir darüber hinaus auch noch Spaß machen.
Großer Vorteil von Stipendien: Du musst nichts zurückzahlen!

2. Auslands-BaföG

Auch wenn du für dein Studium in Deutschland für einen BaföG-Zuschuss abgelehnt wurdest, rate ich dir, dich im Zuge deiner Auslandsplanung erneut zu bewerben. Ähnlich wie beim Stipendium ist hier die Chance, gefördert zu werden, deutlich höher als während deiner Studienzeit in Deutschland.

Der Plus-Eins-Tipp: Sparen

„Was für ein blöder Tipp“, denkst du dir? Ich meine mit diesem Punkt nicht einfach vor der Abreise zu arbeiten und möglichst viel Geld anzusammeln (obwohl, das nicht die schlechteste Idee ist). Vielmehr denke ich dabei an die Möglichkeiten, bei denen du vor Ort sparen kannst. Wenn du schon immer von einem Aufenthalt in den USA geträumt hast, dann ist jetzt deine Zeit. Dank der Partnerschaften zwischen den Universitäten werden dir die Studiengebühren erlassen, die im Normalfall im fünfstelligen Bereich liegen. Hätte ich die bezahlen müssen, hätte dies einen Aufenthalt für mich unmöglich gemacht. Im Falle, dass du die Kosten doch selbst übernehmen musst, helfen sowohl Stipendien als auch BaföG. Darüber hinaus kann man durch die vielen Angebote der Uni ziemlich sparsam über die Woche kommen. Bisher bezahle ich meist einmal pro Woche einen Einkauf im Supermarkt und am Wochenende ein Getränk in Restaurant oder Bar (die haben hier zurzeit noch auf). Den Rest der Zeit liegt mein Portemonnaie neben meinem Reisepass im Schrank.

New York Schild
Bei all dem Aufwand: Immer das Ziel im Blick behalten!

Einen Aufenthalt in den USA zu bezahlen, ist also nicht unmöglich. Wichtig ist, dass du dich frühzeitig bei deiner gewünschten Förderorganisation bewirbst. Am besten suchst du dir gleich zwei oder drei Möglichkeiten, die zu dir passen, damit deinem Auslandsaufenthalt am Ende nichts im Wege steht.

Hast du noch Fragen?

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