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Wie du deine Herausforderungen meisterst

Ein Auslandssemester oder -praktikum ist aufregend und bereichernd, bringt aber oft auch Herausforderungen für die mentale Gesundheit mit sich. In diesem Beitrag gebe ich dir Tipps und Erfahrungen, wie man diese meistern kann.

Sich in eine neue Kultur einzufinden, bringt viel Freude, aber auch einige Herausforderungen. „Kulturschock“ ist ein Begriff, der oft leichtfertig verwendet wird, doch die Umstellung auf eine neue Lebensweise ist wirklich eine psychische Belastung. Angewohnheiten und Verhaltensweisen, die uns zuhause selbstverständlich erscheinen, können im Ausland verwirrend oder fremd wirken.

Fern von Familie und Freunden – Einsamkeit im Ausland

Im Ausland ist man oft weit von vertrauten Menschen entfernt, die normalerweise als emotionale Unterstützung dienen. Selbst mit regelmäßigen Telefonaten kann es schwer sein, das gleiche Gefühl der Nähe aufrechtzuerhalten. Gerade an stressigen Tagen, kann die Entfernung zu Familie und Freunde besonders schwer sein und dich womöglich besonders belasten. Ich möchte dir vorweg sagen, dass diese Gefühle völlig normal sind und zu den Erfahrungen in deinem Auslandssemester beziehungsweise in deinem Praktikum dazu gehören. Baue dir vor Ort ein neues Netzwerk auf. Ein guter Anfang sind Uni-Veranstaltungen, Gruppenaktivitäten oder Meet-ups mit anderen Studierenden und Praktikanten.

Kaffee und Matcha
Ich habe mich zum Beispiel zu einem Kaffee-Date verabredet, sodass ich meine Arbeitskollegin besser kennenlernen konnte.

Finde deine Routinen

Wo auch immer du deine Zeit verbringen wirst, dein Alltag wird sich definitiv verändern. Es ist leicht, die eigene Routine zu verlieren, und das kann das Gefühl der Orientierungslosigkeit verstärken. Ich hatte zu Beginn oft das Gefühl ständig etwas Neues zu sehen und gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen, sodass ich gerade am Wochenende meist sehr überfordert war und gar nicht mehr wusste wo oben und unten ist. Ich habe mir dann eine tägliche Routine aufgebaut, die mir eine Struktur gibt und hilft mir auch mal eine Pause zu gönnen.

Finde kleine Rituale, die du regelmäßig in deinen Alltag einbauen kannst, auch wenn sie simpel sind, wie das tägliche journaln, Sport, Lesen oder ein Spaziergang. Solche festen Gewohnheiten können enorm beruhigend sein und dir helfen, mental ausgeglichen zu bleiben.

Sprache als mentale Barriere

Wenn du im Ausland in einer anderen Sprache kommunizieren musst, kann das herausfordernd und auch belastend sein. Es kann zu Frust führen, sich nicht vollständig ausdrücken zu können oder Sprachbarrieren im sozialen oder beruflichen Umfeld zu erleben. Auch das Gefühl, ständig „aufzupassen“ und „aktiv zuzuhören“ führt bei vielen nach einiger Zeit zu mentaler Erschöpfung.

Selbstreflexion: Der Umgang mit negativen Emotionen

Traurigkeit, Heimweh oder das Gefühl der Überforderung sind während deines AUfenthalts keine Seltenheit. Manchmal hilft es, diese Gefühle einfach zu akzeptieren, anstatt sie zu ignorieren oder zu verbergen. In diesen Momenten macht sich in mir eine Art innerer Erwartungsdruck breit: „Ich müsste doch glücklich sein, schließlich habe ich diese tolle Gelegenheit.“ Doch solche Gedanken machen es oftmals schlimmer. Ich kann dir nur sagen, dass es absolut in Ordnung ist, wenn du dich alleine fühlst und manchmal Heimweh hast.

Führe ein Tagebuch oder schreibe regelmäßig über deine Gefühle und Erfahrungen. Selbstreflexion kann dir helfen, die eigenen Emotionen besser zu verstehen und zu akzeptieren. Denke daran, dass schwierige Phasen vorübergehen und zum Lernprozess dazugehören. Auch der Austausch mit anderen Studierenden oder Praktikanten, die Ähnliches durchmachen, kann dabei helfen.

Mentale Gesundheit ernst nehmen und Hilfe suchen

Manchmal reichen die oben genannten Tipps nicht aus, und das ist völlig in Ordnung. Manche Herausforderungen können tiefer liegen und erfordern professionelle Unterstützung. Leider scheuen sich viele Studierende oder Praktikanten davor, in einem fremden Land nach psychologischer Hilfe zu suchen, weil sie nicht wissen, wie der Prozess funktioniert oder Angst vor Sprachbarrieren haben.

Ein Auslandsaufenthalt ist eine wunderbare Gelegenheit, persönlich zu wachsen, aber es ist auch völlig normal, dabei an Grenzen zu stoßen und mental gefordert zu sein. In einer fremden Umgebung ist es besonders wichtig, auf sich selbst und die eigene mentale Gesundheit zu achten und sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Die richtige Balance zu finden, erfordert Zeit und Geduld – und genau diese Balance ist das, was dich langfristig stärkt. Ein Auslandssemester oder -praktikum ist eine Reise nicht nur in ein anderes Land, sondern auch zu einem tieferen Verständnis über dich selbst.
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