28. November 2020
Wie teuer ist eigentlich das Leben in Athen und wo bekomme ich was am günstigsten? Diese Fragen habe ich mir vor Antritt meines Auslandssemesters immer wieder gestellt und vielleicht beschäftigen sie auch dich gerade.
Mittlerweile ist meine Ankunft in Athen schon drei Monate her. Neben den monatlichen Mietausgaben habe ich natürlich auch Geld für Essen und Ausflüge mit eingerechnet. Wie viel ich da ungefähr eingeplant habe, hast du vielleicht schon in meinem Blogbeitrag zum Thema Finanzierung gelesen. Nach einigen anfänglichen Fehlkäufen in zu teuren Supermärkten weiß ich so langsam, wie ich hier in Athen günstig und gut einkaufen kann.
Immer abwägen!
Der am nächsten gelegene Supermarkt ist nicht gleich der Günstigste. Das habe ich schon in meinen ersten Tagen hier mitbekommen. Also halte immer die Augen offen oder frag auch einfach mal ein paar Einheimische, wo sie beispielsweise ihre Drogerieprodukte kaufen. In Drogeriemärkten ist mir der Preisunterschied zu Deutschland besonders aufgefallen. Oft sind hier in Griechenland die meisten Produkte zwei bis drei Euro teurer. Deshalb entscheide ich mich öfters einfach dafür direkt für die größere Verpackung.
Lokale Märkte statt Supermärkte
Märkte sind etwas, was ich von Griechenland schon kannte, aber trotzdem war ich über die Vielzahl an Märkten in Athen total überrascht. Neben dem großen Zentralmarkt in der Athener Innenstadt gibt es in fast jedem Stadtteil einmal wöchentlich weitere kleine Märkte. Der Zentralmarkt ist täglich (außer sonntags) in der Nähe der Omonia-Platz von 7-18 Uhr geöffnet. Hier kannst du alles an frischen Lebensmitteln finden, was du dir erträumst. Es gibt eine riesen Markthalle nur mit dem Verkauf von Fleisch und eine weitere nur mit Fisch. Auch wenn du vielleicht nichts kaufst, lohnt es sich durchzugehen und sich alles in Ruhe anzuschauen. Die Auswahl ist total vielseitig und die Verkäufer sind immer total motiviert und redselig. Nicht weit von dort gibt es den großen Obst- und Gemüse-Markt. Season-Früchte, Gewürze, Nüsse, frisch gebackene Brote und typisch griechische Produkte wie Feta und Oliven. Hier findest du alles, was du brauchst und das unfassbar günstig.
Für die Einheimischen sind die Einkaufsmöglichkeiten auf den Lebensmittelmärkten ebenso wichtig wie das Einkaufen in Supermärkten. Deshalb sind sie auch momentan während des Corona-Lockdowns in reduzierter Form geöffnet. Es gibt weniger Verkaufsstände und genügend Abstand, damit sich die Besucher dabei nicht in die Quere kommen. Maskenpflicht gilt immer noch in ganz Griechenland, weshalb die Verkäufer natürlich auch Masken tragen.
Den „Unter-25-Jahre-Vorteil“ nutzen
Nicht nur für Studierende, generell für junge Erwachsene unter 25 Jahren gibt es fast überall einen Preiserlass. Wenn es mal nicht ausgeschrieben ist und du unsicher bist, frag einfach nach! Das hat mir den einen oder anderen Euro hier schon erspart. Viele touristische Attraktionen sind entweder kostenlos oder um 50 Prozent günstiger als ein Standardticket. Aber nicht nur in Museen, archäologischen Stätten oder anderen Sehenswürdigkeiten gibt es Rabatt, sondern auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Einzelfahrt mit dem Bus oder der Bahn kostet gerade mal 90 Cent und ist für 90 Minuten gültig. Ein Monatsticket kostet 30 Euro und für Studierende sogar nur 15 Euro!
Restaurants und Cafés außerhalb des Stadtzentrums besuchen
Die Preise in griechischen Restaurants, Fast-Food-Ketten oder Cafés in Athen sind sehr ähnlich zu denen in Deutschland. Natürlich gibt es auch hier je nach Region oder Stadtteil Preisunterschiede. Während ein Kaffee im touristischen Viertel Plaka schnell mal 3 Euro kosten kann, kostet er im Stadtteil Egaleo nur 1,90 Euro. Auch die Restaurants in den touristischen Ecken sind wie zu erwarten teuerer als die in anderen Stadtteilen. Halte die Augen einfach Mal nach Tavernen offen, in denen die Athener essen gehen. Das lag meistens viel günstiger, doch gut schmecken tut es nach meinen Erfahrungen überall. Egal, ob in den touristischen Gegenden oder irgendwo am Stadtrand Athens.
Diese Erfahrungen konnte ich noch vor dem Corona-Lockdown in Griechenland machen. Momentan sind leider alle Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Sehenswürdigkeiten für die kommenden Wochen geschlossen. Falls es dich aber zukünftig für einen Erasmus-Austausch nach Athen verschlägt, hoffe ich, dass du mit meinen Ratschlägen den einen oder anderen Euro sparen kannst. Aber vergiss auch nicht, dir manchmal das zu gönnen, worauf du gerade Lust hast!
Bis zum nächsten Mal!
Deine Melina