9. Januar 2019
Dass es im Winter in Russland kalt wird, ist jetzt nicht unbedingt etwas Neues. Wie kalt es jedoch wirklich ist und wie man am besten mit den eisigen Temperaturen klarkommt erfährt man erst, wenn man es wirklich einmal erlebt hat. Hier sind meine ultimativen Tipps fürs Überleben im russischen Winter!
1. Mit Fell und Filz und Schichten
Der Zwiebellook hat sich für mich als absoluter Gewinner dargestellt. Trotz eingeschränkter Bewegungsfreiheit griff ich immer wieder zu mehreren Pullovern Tops und Schals um der Kälte zu trotzen. Das einzige Problem: Man muss die ganzen Schichten bei jedem Supermarktbesuch auch wieder ausziehen. Mein Lieblingskleidungsstück: meine Wollsocken! Diese gibt es auch in der top-modischen Variante als Overknee Strümpfe.
Aber Achtung: Ich warne erneut vor eingeschränkter Bewegungsfreiheit – bei zwei Strumpfhosen, einer Jeans und den Overknee-Wollsocken, ist das Beugen der Knie leider nicht mehr möglich
Russland ist auch das Land der wärmenden Fellmäntel. Ob als Asseccoire an der Mütze, als Kragen an der Jacke oder als bodenlanger Mantel, kaum geht man aus dem Haus sieht man jede Menge in Pelz gehüllte Menschen. Traditionell sorgen Walenki – Filzstiefel – für warme Füße. Da diese Schuhe aber komplett aus Filz hergestellt sind, gibt es bei Schnee schnell mal nasse Füße. Um dem entgegenzuwirken, gibt es zu den Stiefeln auch noch Gummiüberschuhe, sogenannte Galoschi.
2. Schwitzen in der Sauna
Die Sauna, oder Banja, ist eine typisch russische Einrichtung, ein absolutes Muss bei jedem Besuch in Russland, vor allem im Winter. Üblich ist in der Banja das gegenseitige Schlagen mit Birkenzweigen. Das regt die Blutzirkulation an und die Birkenzweige wirken zudem entzündungshemmend.
3. Eisbaden
Die Bilder aus dem TV kennen wohl die meisten: Ein Haufen gut gelaunter Menschen springt bei Eiseskälte auch noch in einen eisigen See, als könnten sie sich nichts Schöneres auf der Welt vorstellen. Die russisch-orthodoxen Christen folgen dieser russischen Tradition nicht nur, um ihr Immunsystem abzuhärten, sondern um sich von ihren Sünden rein zu waschen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht unbedingt das Verlangen verspüre, dieses ultimative russische Wintererlebnis zu haben. Wem es ähnlich geht empfehle ich deshalb Tip Nummer 4…
4. Essen
Was schützt am besten vor Kälte? Eine Fettschicht. Und gute russische Hausmannskost ist eindeutig der richtige Weg, um sich genau diese anzufuttern und die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Das schlechte Gewissen kommt gar nicht erst zu Wort: Man isst schließlich für die eigene Gesundheit, um nicht zu sagen das pure Überleben!
5. Drinnen bleiben
So einfach und doch so genial! Die wohl bequemste Lösung um den Minusgraden zu entgehen: Man bleibt einfach drinnen und macht es sich gemütlich. Die Wohnhäuser sind sehr stark beheizt, Regulierung ist oft nur durch das Öffnen des Fensters möglich. Die Probleme kommen nur auf, wenn man das Haus dann doch mal verlassen muss.
Am einfachsten ist es wohl, einfach im Sommer nach Russland zu reisen und den unangenehmen Temperaturen aus dem Weg zu gehen. Ich bin aber doch ein bisschen froh, wenigstens ein bisschen vom russischen Winter zu erleben. Schon lange habe ich zu Hause nicht mehr so viel Schnee gesehen, von den niedrigen Temperaturen ganz zu schweigen!
Was kommt denn da von draußen herein?
Das kann ja nur eine Zwiebel sein.
Ihr Gang ist sehr steif und sie kann sich kaum bewegen,
aber die vielen Schichten sind ein Segen!
Denn willst Du den russischen Winter überleben, so glaube mir,
du brauchst mehr Kleidungschichten als nur vier.
Fell und Strick und Pelz,
sodass Du aussiehst wie ein wandelnder Pilz.
Bist Du mit der Kälte am ringen,
soll es helfen in einen eisigen See zu springen.
Dir fehlt dazu der Mut?
Keine Sorge: Schwitzen in der Sauna ist ebenso gut!
Aber eins darfst Du nie vergessen:
Dein bester Freund ist und bleibt das Essen!
Denn nichts schützt besser vor russischen Wintern
als ein dicker Hintern
Am besten drinnen im Haus
das ist ein Schmaus!