14. Januar 2020
Die Uni hat jetzt wieder begonnen und ich erinnere mich gerne an meine Winterpause zurück. Ich frage mich: Wo sind wir eigentlich alles gewesen und was habe ich erlebt?
Die Winterferien dauern ungefähr vom 14. Dezember bis zum 6. Januar. Der erste freie Tag ist abhängig davon, wann die letzte Klausur geschrieben werden muss. Meine letzte Klausur fand am 14. Dezember statt, sodass ich insgesamt mehr als drei Wochen frei hatte.
Skifahren in Mammoth
Am Anfang der Ferien bin ich mit meinen Kommilitonen Nina, Bela und Jonathan und dem Excursion Club für vier volle Tage zum Skifahren nach Mammoth gefahren. Bela und Nina kenne ich aus Berlin. Wir haben vor fast fünf Jahren gemeinsam angefangen zu studieren. Jonathan habe ich hier kennen gelernt. Er studiert eigentlich in Lund in Schweden und ist auch für ein ganzes akademisches Jahr an der University of California, Santa Barbara (UCSB).
Der Ort Mammoth liegt fünf Stunden von Isla Vista, einer Stadt im Santa Barbara County, entfernt. Die letzte Stunde ging es gefühlt fast nur bergauf. In Mammoth hatten wir ein großes Airbnb gebucht, in dem maximal 23 Personen unterkommen konnten. Dadurch hielt sich der Preis in Grenzen: Pro Nacht haben wir nur 15 Dollar pro Person bezahlt. Der Skipass hingegen ist sehr kostspielig, wenn man keinen IKON pass hat. Denn wenn jemand einen IKON Pass hat, sparen andere in der Gruppe 25 Prozent. Bela und Nina hatten keinen Ikon Pass und kauften sich am ersten Tag einen Anfängerpass für etwa 79 Dollar (etwa 71 Euro) pro Tag. An den letzten beiden Tage entschieden sie sich für einen Tagespass für 179 Dollar (etwa 160 Euro). Der Vorteil, wenn man im Voraus online reserviert: Man spart 20 Prozent.
Leider habe ich mir beim Snowboarden am letzten Tag meine Hand verstaucht. Bei einem 360-Grad-Sprung verließ mitten im Sprung der Mut. Die Snowboardkante schnitt sich in den Schnee und ich stützte mich nach hinten mit der linken Hand ab. Fünf Minuten konnte ich meine Hand kaum spüren und musste mich sehr zusammenreißen, dass ich meinen Mageninhalt nicht auf die Piste entleere. Später auf den Rails fiel ich dann noch mal auf dieselbe Hand und das Ganze wiederholte sich. Jetzt, nach drei Wochen, ist aber wieder alles geheilt und ich kann endlich wieder Handstände machen.
Abenteuer im Death Valley
Danach ging es weiter ins Death Valley, den trockensten Nationalpark der USA. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Zwischenstopp an eine der vielen Hotsprings und bewunderten die beeindruckende Kulisse. Im Death Valley kann man besonders gut im Winter Urlaub machen. Denn im Sommer wird es hier sehr heiß und die Temperaturen können bis auf 56 Grad Celsius klettern. Überall am Straßenrand stehen Schilder, die vor einer Überhitzung des Autos warnen. Im Death Valley kann man überall Zelten. Man muss dabei beachten, dass man nicht direkt auf der Talsohle campt und man eine Meile von einer asphaltierten und frequentierten Straße entfernt ist.
Von der Hauptstraße bogen wir auf eine Schotterpiste ab, um zu den Dünen von Panamint zu gelangen. Nach fünf Meilen konnten wir die Dünen vor uns ausmachen. Wie surreal lagen sie inmitten der kargen Landschaft und schienen gar nicht so recht in die Steinwüste hinein zu passen. Wir schlugen unsere Zelte neben dem Schotterweg auf und die Sterne gingen auf.
Der Sternenhimmel war sehr beeindruckend. So dunkel, so klar. Die Milchstraße leuchtete uns bläulich entgegen und mitten in der Nacht weckte uns der leuchtend helle Mond. Um sechs Uhr morgens wachten wir auf und machten uns auf den Weg zu den Dünen. Diese schienen so so nah und waren doch so fern. Wie sich herausstellte, waren diese vier Meilen von unserem Startpunkt entfernt. Auf den Dünen trafen wir einen Vater mit seiner Tochter. Die beiden machten gerade einen Roadtrip durch das Death Valley. Marie, die Tochter, wird zu Hause von ihrem Vater, Vince, unterrichtet. Die ganze Familie lebt zur Zeit in Kanada, kommt aber ursprünglich aus Frankreich. Vince legte uns Couchsurfing ans Herz und sprach über seine unzähligen tollen Erfahrungen auf der Plattform.
Wir verbrachten zwei weitere Nächte im Death Valley und dann ging es weiter.
Las Vegas
Unser nächster Stop: Las Vegas. Laut Klischees ist sie die Stadt, in der man innerhalb von Sekunden reich oder eben arm werden kann. Wir buchten uns ein AirBnb und nahmen erst mal eine erfrischende Dusche. Danach ging es in die Stadt. Im Hotel Belagio trafen wir uns mit anderen Austauschstudenten aus Santa Barbara. Halvor, ein norwegischer Austauschstudent, setzte 20 Dollar (etwa 18 Euro) auf schwarz im Roulette. Zwei Sekunden später hatte er das Geld verloren. Das ging so unglaublich schnell. Ich fand das sehr beeindruckend! Außerdem gingen wir noch zu einer Technoparty. Am Eingang handelten wir den Preis von 35 auf 30 Dollar (etwa 27 Euro) herunter und konnten noch einem anderen Deutsche im Club einen Drink ausgeben.
Weiter zum Grand Canyon
Danach ging es weiter nach Paige. Hier ist der Antelope Canyon, Horse shoe bend und der Grand Canyon. Wir verbrachten vier Tage in einem sehr gemütlichen AirBnb. An Weihnachten luden wir Peer und Lottie zu uns ein, die auch gerade beide in der Gegend waren und unsere Einladung voller Freude annahmen. Peer ist ein deutscher Austauschstudent, der aber in Aarhus in Dänemark studiert. Seine dänische Freundin Lottie besuchte ihn hier in Kalifornien und sie waren gemeinsam auf einem Roadtrip. Wir bereiteten gemeinsam ein köstliches Abendessen zu und tranken dazu selbstgemachten Glühwein.
Im Grand Canyon fing es unerwarteter Weise an zu schneien und die Straße wurde gesperrt. Mit durchdrehenden Reifen kämpften wir uns bis zu einem Aussichtspunkt vor. Die Durchgangsstraße zum Grand Canyon Village musste leider geschlossen werden. Der Ausblick auf den Grand Canyon war jedoch gewaltig. Die Flanke des Grand Canyons ist mehr als eine Meile hoch. Wenn man bis zum Colorado River wandern will, dann muss man erst diese Höhendifferenz bewältigen. Auf dem Parkplatz hatten wir dann noch ein bisschen Spaß mit den durchdrehenden Rädern und unserem driftenden Gefährt.
Surfen in San Diego
David lud uns in das Haus seiner Tante in Oceanside bei San Diego ein. David stammt aus San Diego und studiert auch an der UCSB. Unsere große Gruppe blieb bei ihm für vier Tage, zusammen feierten wir Silvester in seinem Haus. Tagsüber gingen wir an diversen Spots surfen und abends verbrachten wir gemeinsam Zeit in dem Haus. An Silvester fuhren wir in einen Club und machten dort die Nacht zum Tag. Draußen fiel David sein Schlüssel in einen Gulli. Gemeinsam konnten wir den Gulli öffnen, sodass einer von uns in den zum Glück trockenen Schacht klettern konnte. Mission erfolgreich.
Wir verbrachten eine weitere Nacht bei Clemens. Clemens und ich nahmen an der TranAtlanticSync-Messe im Silicon Valley teil und vernetzten uns. Er studiert in San Diego an der University of California (UCSD) und kommt auch aus Deutschland. Am nächsten Tag gingen wir zusammen surfen.