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Azulejos überall woher die schönen Kacheln kommen


Kaum einen Satz höre ich Touristen und speziell meine Freunde hier in Lissabon öfter sagen: „Mensch, das sind aber schöne Kacheln.“ Warum gibt es in Lissabon davon so viele?

Emilian Franco und Freundin vor Kacheln "Azulejos"
Touristen aus aller Welt scheinen sich einig: Diese Kacheln geben ein schönes Bildmotiv ab.

Tatsächlich komme auch ich kaum aus dem Staunen heraus … sie sind bunt, verschnörkelt, alt, versteckt, überall und wirklich wunderschön. Doch was hat es mit den sogenannten Azulejos auf sich?

Azulejos: Kacheln grün-weiß

Azulejos: Kacheln blau-weiß

Azulejos gelb-schwarz

Sie sind wunderschön, doch wo kommen die Azulejos eigentlich her?

Der Name Azulejo entstammt dem arabischen al zulaij, was übersetzt „kleiner polierter Stein“ bedeutet. Die Kunst der Glasur, ein wesentlicher Bestandteil der Herstellung von Keramikfliesen, wurde ursprünglich im persischen Raum entwickelt und fand seinen Weg nach Portugal durch die „Invasion“ der Araber aus Nordafrika im 8. Jahrhundert. Die im allgemeinen Sprachgebrauch als Mauren bezeichneten Herrscher prägten fortan über knapp 800 Jahre das Leben und die Kultur auf der iberischen Halbinsel.

In Kacheln verewigt: Das maurische Erbe

Gebäude mit Kacheln an der Außenwand
Azulejos an einer Fassade

Die maurische Ära fand im 15. Jahrhundert durch die Reconquista ihr Ende, doch das Erbe der Mauren wurde in die christliche Kultur Portugals integriert. Am augenscheinlichsten und präsentesten wohl in Form der kleinen, polierten Flächen aus Stein. Wirklich schöne Kacheln.

Bahnhofshalle in Porto mit Motiven von Schlachten und Königen
Lebendiges maurisches Erbe, obwohl die abgebildeten Motive nun durch die katholische Kultur des heutigen Portugals geprägt sind: Die blauen Wandfliesen in der imposanten Bahnhofshalle in Porto.

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