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Weit weg und trotzdem zu Hause Wohnen in Valparaíso

Eine der wichtigsten Fragen für mein Auslandssemester war: „Wo und wie werde ich wohnen?“. Jetzt im Auslandssemester angekommen, kann ich sagen, dass meine WG „Casa Shu“ der wichtigste und beste Teil meines Auslandssemesters in Valparaíso, in Chile ist.

Gesucht und Gefunden

Für mich persönlich war von Anfang an klar, dass ich im Auslandssemester nicht alleine wohnen möchte oder nur mit einer oder zwei Personen. Ich wollte mit vielen Austauschstudierenden zusammen wohnen, damit keine Langeweile aufkommt und immer etwas los ist und ich etwas unternehmen kann. Aber auch aus dem Grund, dass Chile sehr weit von Deutschland weg ist und ich mich nicht alleine fühlen wollte und gerne immer Menschen um mich habe. Bei den Vorbereitungen in Deutschland habe ich im Internet über Wohnmöglichkeiten für Austauschstudierende in Valparaíso recherchiert und wurde so auf „studieren weltweit“ aufmerksam. Ich fand den Blogpost von Anastasia über ihre WG „Casa Shu“ und nahm vier Monate vor meinem Auslandssemester über Instagram Kontakt mit den Vermietern auf. Es waren noch viele Zimmer frei und ich habe deswegen erstmal nichts reserviert, da die Zimmer nur für das ganze Semester vermietet werden und ich mir noch nicht sicher war, ob ich mich für das ganze Semester festlegen möchte. Ein paar Wochen später habe ich mich dann entschieden verbindlich ein Zimmer zu reservieren, was übrigens kostenlos ist und nur eine WhatsApp Nachricht an den Vermieter war.

Mit Gewissheit und gutem Gefühl ins Auslandssemester

Meine Zweifel mich fest zulegen haben sich vor der Abreise komplett um 180 Grad gedreht. Es war ein gutes Gefühl nach Chile zu fliegen mit dem Wissen schon eine Unterkunft zu haben. Meine Kommilitonen meiner Heimatuni hatten zunächst nur Hostels oder Airbnbs für zwei Wochen gemietet. Von vielen Austauschstudierenden habe ich mitbekommen, dass es vor Ort auch nicht einfach war eine Wohnung zu finden. Ich hatte durch „Casa Shu“ die Möglichkeit auch gleich emotional anzukommen und musste mir keine Gedanken machen oder Zeit aufwenden eine Wohnung zu finden.

So lebt es sich in der „Casa Shu“

In der Casa leben insgesamt 14 Austauschstudierende, davon sind vier Deutsche, zwei Franzosen und der Rest kommt aus Spanien. Wir leben auf zwei Stockwerken und haben zwei Bäder und zwei Küchen, zwei Terrassen, zwei Ess- und Wohnzimmer und einen Wintergarten. Die Eigentümer schauen regelmäßig nach dem Rechten und sind schnell zur Stelle, wenn etwas nicht funktioniert oder wir etwas brauchen. Für mein Zimmer bezahle ich monatlich 170 Euro bar.

Für mich ist das Haus der wichtigste Teil meines Auslandssemesters. Wir fühlen uns wie eine Familie und der Zusammenhalt ist unglaublich gut. Wir kochen zusammen, schauen Filme und Serien, sitzen bei einem Kaffee auf der Terrasse und reden, gehen feiern und reisen zusammen. Wir verbringen jeden Tag zusammen und jeder versteht sich mit jedem. Da wir so viele Menschen sind, uns so gerne mögen und von Anfang an so viel Zeit miteinander verbringen, ist es tatsächlich so, dass fast niemand von uns enge andere Freundschaften in der Universität oder in der Stadt geschlossen hat. Wenn man sich für eine so große WG wie „Casa Shu“ entscheidet muss einem bewusst sein, dass immer was los ist. Natürlich gibt es auch ab und zu ruhige Momente, wenn man mal alleine oder fast alleine zu Hause ist, aber solche Augenblicke sind eher die Ausnahme.

Nicht alles ist perfekt

In der zweiten Woche hatten wir leider einen bewaffneten Raubüberfall mit Schusswaffe um 6 Uhr morgens im Haus. Meine Mitbewohnerin Nina muss jeden Tag um diese Uhrzeit aufstehen, da sie ein Praktikum hier absolviert. Sie verließ ihr Zimmer und ihr stand ein vermummter Mann mit Pistole gegenüber. Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt und nur Geld gestohlen wurde. Zum genauen Ablauf habe ich ein TikTok mit Nina gemacht. Das Sicherheitsgefühl war am Anfang weg, aber ein Auszug kam wegen dem gutem Verhältnis zu meinem Mitbewohner nicht in Frage. Wir bekamen drei Tage später eine neue Tür, die nun viel sicherer ist als die alte und nun mit acht Wochen Abstand kann ich sagen, dass der Überfall zwar noch ab und zu Thema ist und ich nachts erschrecke und aufwache, wenn ich etwas höre, aber sonst ist das Leben in der Casa wieder ganz normal.

Letztendlich kann ich trotz des Vorfalls Casa Shu absolut empfehlen und ich kann mir keine bessere Wohnmöglichkeit hier in Valparaíso für mich vorstellen!

Falls ihr Fragen zu meiner WG oder meinem Auslandssemester generell habt, schreibt mir gerne auf meinen Social Media Kanälen bei Instagram & TikTok!

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