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Wohnen Off-Campus in Dublin: Eine gute Idee?


Meine Wohnungssuche für Dublin war geprägt von der Frage: Wohnen besser auf dem UCD-Campus Belfield oder doch lieber nahe dem Stadtzentrum. Am Ende habe ich mich für Letzteres entschieden. Hier berichte ich, was ihr bei der Wohnungssuche in Dublin beachten könnt und welche Vor- und Nachteile ein Leben Off-Campus mit sich bringt.

Lebenshaltungskosten in Irland

Mein Auslandsaufenthalt wird durch das ERASMUS+ Programm der Europäischen Kommission gefördert. Neben dem Vorteil, keine Studiengebühren in Irland zahlen zu müssen, erhalte ich eine monatliche Fördersumme während meines Auslandsaufenthalts. Die Förderhöhe richtet sich dabei  – gestaffelt in drei Ländergruppen – nach den Lebenshaltungskosten im Zielland. Irland liegt dabei – neben den nordischen Ländern, Lichtenstein und Luxemburg – in der Gruppe 1 mit den höchsten Lebenshaltungskosten in Europa. Das diese Einstufung gerechtfertigt ist, zeigt sich insbesondere an den hohen Mietpreisen für (internationale) Studierende. So rechnet das University College Dublin mit einem Kostenpunkt von circa 1.000€ pro Monat für die Unterbringung auf dem Campus. Damit entfallen auf die Miete knapp 60 Prozent der monatlichen Ausgaben in Dublin, die auf circa 1.685 Euro pro Monat beziffert werden. Beim Vergleich der absoluten Zahlen lässt sich festhalten, dass die Mietkosten in Dublin etwa doppelt so hoch sind wie in Berlin (das gilt übrigens auch für die Preise im Restaurant). Dabei muss auch gesagt werden: Während die Mietpreise in Berlin noch hinter denen von Hamburg oder München zurückbleiben, weist Dublin die mit Abstand höchsten Unterbringungskosten in ganz Irland auf (so ist beispielsweise die standardisierte Durchschnittsmiete in Galway circa 35 Prozent geringer als die in Dublin).

Bei meiner Suche auf diversen Websites und Facebook-Gruppen haben sich die meisten seriösen Angebote zwischen 700 Euro pro Monat und 1.100 Euro pro Monat bewegt, wobei sich die Unterkünfte in privaten Studentenwohnheimen fast ausschließlich im oberen Drittel bewegt haben. Privat sind die Unterkünfte tendenziell günstiger zu haben. Erfahrungsgemäß ist es durchaus machbar eine gute sowie günstige private Unterkunft zu finden, doch empfiehlt es sich, dafür etwas mehr Zeit einzuplanen (zwecks mehrerer Wohnungsbegehungen, im besten Falle immer persönlich).

Da ich zeitlich bis zu meiner Ausreise mit Praktikum und Studienarbeit ausgelastet war und es mir zudem wichtig war, weitere Studierende auch in meinem Wohnumfeld zu haben, fiel meine Entscheidung letztendlich auf ein Studentenwohnheim.

Wohnen On- oder Off-Campus?

Stand noch die Entscheidung aus, ob ich auf dem Campus und damit in unmittelbarer Nähe zur Law School, den universitätseigenen Sporteinrichtungen und gemeinsam mit weiteren UCD-Studierenden wohnen möchte, oder doch lieber nahe des Stadtkerns. Der große Nachteil einer Unterkunft Off-Campus ist logischerweise die längere Anfahrt. Mit dem Bus der Linie 39A, der mich direkt auf den Campus bringt, brauche ich jeweils gut 45 Minuten um in den Hörsaal zu gelangen. Das bedeutet in Zeiten der Pandemie nicht nur einen erhöhtes Zeitaufwand, sondern auch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko durch die Zeit im Bus (in den Bussen herrscht Maskenpflicht, jedoch keine FFP2-Maskenpflicht). Gut ist, dass diese Buslinie rund um die Uhr verkehrt und so auch eine Heimfahrt spät abends möglich ist.

Bus 39A im abendlichen Dublin.
Der Bus 39A bringt mich zum UCD Campus – und wieder zurück.

Der große Vorteil einer Unterkunft Off-Campus ist, das Stadtzentrum auch fußläufig schnell erreichen zu können. Die Innenstadt von der O’Connell Street bis runter zur Einkaufsmeile Grafton Street ist keine 20 Minuten zu Fuß von meiner Unterkunft in Grangegorman entfernt. Das gleiche gilt für die größte Grünfläche der Stadt, den Phoenix Park. Ebenfalls in unter 10 Minuten erreichbar sind die Law Society am Blackhall Place, das Hauptquartier der Vereinigung der Barrister „The Bar of Ireland“ im Distillery Building, wo ich dem „Young Practitioners Arbitration Ireland Seminar 2021“ beiwohnen durfte, und die altehrwürdige, seit 1541 bestehende Ausbildungsstätte der Barrister King’s Inns, deren traditionellen Dinnerabende einen tiefen Einblick in Tradition der Vereinigung bieten. Kurzum: All diese wichtigen Institutionen für die juristische Ausbildung befinden sich auf der Nordseite der Liffey, sodass man dort gut aufgehoben ist. Um im Rahmen eines dreieinhalb Monate langen Aufenthaltes die irische Hauptstadt vollumfänglich zu erfahren, ist eine zentrale Unterkunft durchaus vorteilhaft.

King's Inns
Die Ausbildungsstätte für Barrister „King’s Inns“ ist ebenfalls fußläufig erreichbar.

Schließlich war es mir abseits des Campus möglich ein Studentenwohnheim zu finden, dass nicht bei der vom UCD veranschlagten Marke von tausend Euro im Monat liegt, sondern drunter,  etwa in der Mitte der oben genannten Preispanne. Aufgrund des akuten Wohnungsraummangels konnte das UCD mir auch keine Platzgarantie für einen Platz auf dem Campus aussprechen. Erst knapp einen Monat vor Ankunft sollte der Bescheid über einen Wohnplatz ergehen, was mir persönlich zu knapp war um dann noch umzusatteln.  Zudem liegt ein großer Supermarkt in unmittelbarer Nähe zu meiner jetzigen Unterkunft; der tägliche Gebrauch an Lebensmittel kann somit günstiger gedeckt werden als in dem kleinen Supermarkt auf dem UCD-Campus . Für mich überwiegt damit der Vorteil der fußläufigen Erreichbarkeit des Stadtzentrums, des weitläufigen Phoenix Park und der zentralen Institutionen der juristischen Ausbildung den Nachteil des langen Fahrtwegs zur Universität.

Zu Fuß unterwegs in Dublin.
Unterwegs in Dublin. Von meiner Unterkunft aus lässt sich die Innenstadt zu Fuß erkunden.

Kommentare
  1. Stef

    5. April 2022

    Hallo,

    darf ich fragen, in welchem Wohnheim Du gewohnt hast?

    Vielen Dank im voraus

    Stef

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