18. Februar 2020
Wohnen in einer Traumwohnung mit Pool im Auslandssemester?! In Johor Bahru ist das möglich. Welche anderen Möglichkeiten Studenten im Auslandssemester in Malaysia haben, erfahrt ihr hier.
An meiner Gastuniversität, der Universiti Teknologi Malaysia (UTM), wird jedem Austauschstudenten mit der Zusage ein Zimmer on-campus angeboten. On-campus bedeutet, dass sich die Unterkunft auf dem Campus befindet und die Vorlesungsräume (meistens) nicht weit entfernt sind. Die Alternative dazu: Eine off-campus-Unterkunft, um die sich die Studenten selber bemühen müssen. Ich habe zuerst für drei Nächte auf dem Campus gewohnt und in dieser Zeit Wohnungen besichtigt. Gemeinsam mit einer Freundin, mit der ich mein Auslandssemester absolviere, habe ich mich dazu entschlossen, in eine WG in einem campusnahen Apartmentkomplex zu ziehen.
On-Campus: ein Überblick
Wenn ihr euch für die angebotene Unterkunft auf dem Campus entscheidet, habt ihr die Wohnungssuche schnell und einfach von Deutschland aus erledigt. Die Preise sind, wenn man Deutschland und speziell den Wohnungsmarkt im Rhein-Main-Gebiet gewohnt ist, ein Traum. Das Einzelzimmer, das mir mit meiner Zusage angeboten wurde, kostet RM 650 (circa 150€) pro Monat. Die Kaution liegt normalerweise bei zwei Monatsmieten. Da es unterschiedliche Unterkünfte auf dem Campus gibt, variieren die Preise ebenso wie die Ausstattung. Normalerweise ist die sehr einfach gehalten: Die Räume verfügen über ein Bett inkl. Matratze, einen Schrank und einen Schreibtisch mit Stuhl.
Ein großer Vorteil ist, dass man schnell andere Studenten kennenlernt. Da kann man Glück oder Pech haben – ich war zwar nur drei Nächte in dieser Unterkunft, habe aber sehr interessante Gespräche mit anderen Internationals geführt. Die Tipps der anderen Austauschstudenten, die schon ein paar Tage länger auf dem Campus waren, sind Gold wert, wenn man am Anfang noch ein bisschen verloren ist. Die Unterkunft selbst war in meinem Fall nicht so toll: In der Dusche ging das Licht nach circa fünf Minuten automatisch aus, weil der Bewegungsmelder vor der Tür keine Bewegung mehr registrierte. Von zwei Toiletten konnte man nur noch eine Tür abschließen und die Toilettenbrille hat nicht auf die Toilette gepasst. Die Klimaanlage war so laut, dass man nachts kaum schlafen konnte und meine Fakultät war leider am anderen Ende des Campus (Größe: 12 Quadratkilometer).
Fazit: Ich wäre dort nur sehr ungern für fünf Monate geblieben und bin froh, eine sehr gute Wohnung außerhalb des Campus gefunden zu haben.
Wie die Wohnungssituation auf dem Campus in anderen Ländern ist, erfahrt ihr in folgenden Artikeln von anderen Correspondents:
- Thea studiert gerade in Kaunas/Litauen: Von der furchtbaren 10 zur geliebten 8
- Mia macht momentan ein Auslandssemester in Gent/Belgien: Wohnungsdschungel Gent – Suchst du noch oder wohnst du schon?
- Vom Auslandssemester in Grenoble/Frankreich berichtet Tobias hier: Horrorwohnheim Le Rabot
Wohnungssuche in Malaysia
Während ich mich mit der malaiischen Bürokratie auseinandersetzte, besichtigte ich gemeinsam mit meiner Freundin aus Deutschland Wohnungen. Bereits in Deutschland haben wir uns um Besichtigungen bemüht, aber leider wurde die Wohnung nur ein Tag vor dem Besichtigungstermin an jemand Anderen vermietet. Als Austauschstudent ist die Wohnungssuche nicht ganz einfach, da die allermeisten Wohnungsbesitzer ihre Wohnung für ein oder sogar vier Jahre (die komplette Studiendauer) vermieten wollen. Fünf Monate ist den allermeisten leider zu kurz.
Besonders beliebt ist bei Austauschstudenten die Unterkunft Garden Residence, die allerdings bei unserer Ankunft nahezu voll belegt war. Eine Wohnung ist voll möbliert mit zwei Schlafzimmern, ein bis zwei Bädern und kostet hier circa RM 1500 (circa 335€). Vergleichbare Unterkünfte gibt es in ganz Johor Bahru, beispielsweise D’Summit Residences oder Sky Peak Residences.
Wir haben eines der Angebote genutzt und leben nun für umgerechnet circa 350€ – also circa 175€ pro Person – in einer neuen, modernen Wohnung. Wir haben eine eigene Küche mit Mikrowelle, eine Waschmaschine, zwei Schlafzimmer und zwei Bäder. Zu den Apartmentkomplexen zählen hier außerdem Pools, Jacuzzis, Saunen und ein kleiner Fitnessbereich. Einkaufsmöglichkeiten sind nicht weit weg und die Fakultät mit den Vorlesungssälen ist in etwa 15 Minuten mit dem Auto entfernt.
Ein Traum:
Malaiische Spontanität
Als wir zwischen ein paar Besichtigungen kurz Luft hatten, sind wir in Genuss der malaiischen Spontanität und Gelassenheit gekommen. Neben einer Häuserreihe, die zum Vermieten und Verkauf angeboten wurde, standen zwei Sicherheitsleute. Wir haben versucht, Informationen über die Häuser zu bekommen, beispielsweise Größe, Zimmer, Preis und Möblierung. In gebrochenem Englisch haben die beiden uns versucht zu helfen, bis einer kurz verschwand und mit seinem Auto wiederkam. Er hat uns zu einem der Häuser gebracht, es aufgeschlossen und es uns kurz anschauen lassen. „So beginnen Horrorfilme“, dachten wir, als die Tür laut ins Schloss fiel, während wir in einem der drei Stockwerke waren. Wir schossen ein paar Bilder von der schönen Aussicht und verließen dann das Gebäude. Der Sicherheitsmann fuhr uns zurück zum Ausgang. Nicht hilfreich bei der Wohnungssuche, aber irgendwie ein typisch spontanes Erlebnis in Südostasien!
Lina
22. September 2023
Hallo Alina,
wir sind zwei Studierende, die dieses Semester an der UTM studieren werden und ebenfalls auf der Suche nach einer Wohnung sind. Bisher haben wir jedoch nur Wohnungen für Short-Term gefunden. Hattet ihr damit ebenfalls Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank und liebe Grüße,
Josi und Lina