26. November 2019
Der Yosemite Nationalpark ist einer der wohl bekanntesten Nationalparks (NP) in ganz Amerika. Noch in Deutschland war mir klar, dass ich dort unbedingt hin will. Letzte Woche bot sich mir dann endlich diese tolle Möglichkeit.
Yosemite liegt ca. 300 Meilen (483 km) von Santa Barbara entfernt. Mit dem Auto fährt man ca. fünf Stunden. Zuerst ging es über endlos scheinende Grasflächen. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie sich hier Indianer und Cowboys wilde Verfolgungsjagden geliefert haben. Die endlosen Prärien des Wilden Westens.
Eine schöne Überraschung
Auf dem Weg hielten wir auch noch einmal in San Luis Obispo und ich stellte fest, dass ich gar keine Gabel dabei hatte. Ihr fragt euch jetzt bestimmt was es mit der Gabel auf sich hat. Nun, da wir campen wollten, sollte jeder sein eigenes Geschirr und Besteck mitbringen um die Campspeisen verzehren zu können. Ich lief zum nächstbesten Kiosk und fragte den Kassierer, ob er eine Gabel hätte, die er mit schenken würde. Er überlegte kurz, ging dann zu seinem Rucksack und holte seine ganz persönliche Gabel heraus. Diese Freundlichkeit zauberte mir in diesem Moment ein überraschtes Lächeln auf die Lippen :-).
Umso mehr auch dadurch bedingt, dass es eine Titangabel war. Noch nie hatte ich je zuvor eine so leichte Gabel in meinen Händen gehalten.
Yosemite
Nach einer mehr oder weniger kurzen Fahrt ragten dann alsbald steile Felsflanken vor uns in die Höhe. El Capitan ist der erste größere Fels, der einem im Yosemite Tal auffällt. Mit 1000 Meter Höhe ist dieser gefühlt riesig.
Wir schliefen auf einem Campground namens Horse show meadow. Dieser ist 40 Minuten Fahrt vom Yosemite Tal entfernt und kostet 18 Dollar pro Campsite. Auf einer Campsite können sechs Personen übernachten und es gibt Toiletten und Bear Lockers. In den Bear Lockers muss jegliches Essen aufbewahrt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Bären sich daran vergreifen. Die Bären sind wohl sogar in der Lage ein Auto aufzubrechen.
Dementsprechend aufmerksam sind hier auch die Nationalpark Rangers. Wenn Nahrungsmittel in einem der Autos gefunden werden, muss man ein Bußgeld zahlen. Genauso verhält es sich, wenn Essen offen liegen gelassen wird.
Eine kalte Nacht
Unser Lager bestand aus 11 Zelten. Wir schliefen in Zwei-, Drei-, oder Viermannzelten. Nachts konnten wir die Sterne extrem gut beobachten und auch einige Sternschnuppen sehen. Hoffentlich gehen alle unsere Wünsche in Erfüllung. Während über uns die Sterne leuchteten, loderte in unserem Camp ein Lagerfeuer, das fröhlich vor sich hin knisterte und die notwendige Wärme lieferte. Die Temperatur sank nachts bis auf fünf Grad und wir verkrochen uns schon bald in unsere Schlafsäcke.
Wandern zu den Yosemite Falls
Wir frühstückten und fuhren um 9 Uhr los ‚gen Yosemite Tal. Dort wanderten wir 3.4 Meilen den Berg hinauf bis wir den Upper Yosemite Fall erreichten. Das ist der Wasserfall, der eins der Highlights des Yosemite NP ist. Im Januar verwandelt sich dieser in den sogenannten Firefall. Die Sonne scheint dann in einem bestimmten Winkel auf den Wasserfall, sodass dieser aussieht wie ein Lavastrom. Im Winter ist es jedoch sehr trocken. In unserem Fall war der Wasserfall nur ein Rinnsal, das am Fels hinab lief. Dadurch bot sich uns jedoch die Möglichkeit, in das Flusstal über dem Wasserfall zu steigen. Im Frühling wäre das aufgrund der gigantischen Wassermengen nicht möglich gewesen. Wir brauchten ca. zwei Stunden für den Aufstieg und genossen auf der Spitze den grandiosen Ausblick auf Half Dome.
Nach dem Abstieg fuhren wir noch mit dem Auto zum Fuß des berühmten El Capitan. Hier bestieg Extremkletterer Alex Honnold free solo die 1000 Meter Wand. Wahnsinn! Ich versuchte mich auch an den ersten paar Metern. Der Granit ist ziemlich rutschig.
Meine Tipps für das Bereisen vom Yosemite Nationalpark:
- Nicht in der Saison fahren, um Touristenmassen zu vermeiden (November).
- Einen der First-come-first-serve-Campingplätze nutzen.
- Eine Kamera mitnehmen.
- Die Natur genießen.