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Zehn Ausflugsziele ab Porto, die sich garantiert lohnen

Ich liebe es, Ausflüge zu machen und neue Orte zu erkunden. Ab Porto geht das zum Glück besonders einfach und preiswert. In diesem Blogartikel berichte ich euch von zehn Ausflugszielen ab Porto, die sich auf jeden Fall lohnen und in jedes Reisebudget passen.

Welches Bild habt ihr vor Augen, wenn ihr an Portugal denkt? Die meisten denken wahrscheinlich an das Meer, Strände und rote Klippen, wie sie typisch für die Algarve sind. Andere denken vielleicht an die gelben Straßenbahnen in der Hauptstadt Lissabon. Ich vermute, dass die wenigsten von euch an den Norden Portugals denken, obwohl es auch hier super viel zu entdecken gibt. Die Region um Porto ist ein echter Geheimtipp, denn sie ist sehr ursprünglich und traditionell. Es gibt viel portugiesische Geschichte zu entdecken und auch wunderschöne Natur. Meine Wochenenden habe ich deshalb genutzt, um insbesondere den Norden besser kennenzulernen.

Valongo

Valongo ist eine kleine Vorstadt von Porto, die man in circa 30 Minuten mit dem Zug ab dem Bahnhof São Bento erreicht. Ein Ticket für eine Fahrt kostet circa 2 Euro, aber mit dem Monatsticket komme ich sogar kostenlos nach Valongo. Um Valongo herum liegt das eigentliche Highlight: Ein Naturreservat mit vielen Wanderwegen. Während einer Wanderung könnt ihr die Aussicht auf Porto und die umliegenden Eukalyptuswälder genießen. Außerdem gibt es einen Fluss und eine schöne Schlucht. Eine Freundin von mir war hier auch mit ihrem Unikurs am Fels klettern. Der Ausflug nach Valongo hat mir gut gefallen, weil ich sehr schnell dem Trubel der Stadt entkommen und ein bisschen Natur tanken konnte. Einziges Manko: Im Fluss war leider sehr viel Müll. Hier wäre definitiv mal ein „Clean Up Walk“ notwendig.

Guimarães

Einer meiner Höherpunkte liegt nur eine Stunde mit Bus oder Bahn von Porto entfernt. Guimarães hat eine schöne mittelalterliche Altstadt, die viele historische Attraktionen bereit hält, wie eine Burg, einen Herzogpalast und ein Kloster. Das historische Zentrum zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und die vielen kleinen Gassen laden zum Erkunden ein. Guimarães ist bekannt als die Wiege Portugals, denn hier wurde Portugals erster König Dom Afonso Henriques geboren. Deswegen ist die Stadt auch geschichtlich sehr interessant. Mir hat besonders die Atmosphäre in der Stadt gefallen. Ein halber Tag in Guimaraes hat uns ausgereicht. Wenn ihr einen ganzen Tag bleiben wollt, könnt ihr von der Stadt aus mit der Teleférico da Penha, einer Seilbahn, auf den Berg Penha fahren und von dort die Aussicht auf die Stadt genießen. Für das Busticket nach Guimarães haben wir 3 Euro bezahlt. Auch der Zug ab Porto São Bento kostet nur 3,25 Euro.

Braga

In Braga erwarten euch vor allem Kirchen, Klöster und Kathedralen. Die drittgrößte Stadt Portugals gilt als religiöses Zentrum des Landes und kann in etwa einer Stunde preisgünstig von Porto aus mit dem Zug oder Bus erreicht weden. Braga hat ein schönes historisches Zentrum und ist gleichzeitig eine Universitätsstadt, weshalb hier auch viele junge Menschen leben. Das eigentliche Highlight liegt etwas abseits des Zentrums auf einem Hügel: Die Pilgerkirche Bom Jesus do Monte. Vom Zentrum aus kommt ihr hierher mit dem Bus. Um rauf zur Kirche zu gelangen, könnt ihr entweder mit der ältesten Standseilbahn der Welt fahren oder die eindrucksvollen Treppen erklimmen. Von oben genießt ihr die Aussicht auf die Stadt. Hinter der Kirche ist ein schöner Park, in dem ihr super ein kleines Picknick machen könnt.

Aveiro und Costa Nova

Gleich dreimal habe ich während meiner Zeit in Porto Ausflüge nach Aveiro und Costa Nova gemacht, denn insbesondere Costa Nova hat mir sehr gut gefallen. Es bietet sich an, die beiden Orte zu kombinieren, da sie fast nebeneinander liegen. Ihr könnt mit dem Zug in etwa eineinhalb Stunden zuerst nach Aveiro fahren. Der Ort liegt südlich von Porto an einer Lagune an der Westküste Portugals.

Die Stadt ist bekannt für ihre Kanäle, über die farbenfrohe Boote schippern, die früher zur Seetangernte genutzt wurden und heute Touren für Touristen anbieten. In der Altstadt gibt es außerdem viele schöne Jugendstilgebäude. Außerdem könnt ihr die typischen Süßigkeiten Ovos Moles probieren. Die Stadt ist nett, aber besonders beeindruckend fand ich Aveiro nicht. Trotzdem bietet sie sich als Zwischenstopp an, wenn man nach Costa Nova möchte. Dorthin gelangt ihr von Aveiro aus mit dem Taxi/Bolt/Uber oder dem Bus. Die Haltestelle ist direkt gegenüber einer Sprachschule am Kanal, aber besonders zur Mittagszeit fährt der Bus nur selten.

Costa Nova ist ein Dorf mit bunt gestreiften Strandhäusern. Es liegt zwischen einer Lagune und einem beeindruckenden Sandstrand. Der Ort hat mir wirklich total gut gefallen und man kann hier schöne Spaziergänge am Strand entlang machen. Ein bisschen fühlt es sich hier an wie auf einer Nordseeinsel. In Costa Nova müsst ihr auch unbedingt die traditionellen Tripa probieren, die ähnlich schmecken wie Crêpe.

Arouca Geopark

Sehr zu empfehlen ist der Arouca Geopark. Ein Geopark ist ein anerkannter Park mit einem geologischen Erbe von außergewöhnlicher Bedeutung. Durch den riesigen Park führen eine Vielzahl von Wanderungen. Ihr gelangt mit dem Auto in den Park. Zum Glück sind Mietwagen in Portugal sehr günstig. Was ihr beim Buchen eines Autos beachten müsst, habe ich euch bereits in einem anderen Blogbeitrag erklärt. Ich war insgesamt zweimal im Geopark wandern.

516 Arouca Brücke

Unsere erste Wanderung führte uns über die 516 Arouca Brücke. Sie ist die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt und führt über den Fluss Paiva. Man hat dabei eine tolle Aussicht auf einen Wasserfall und den Fluss. Wenn ihr die Brücke besuchen möchtet, müsst ihr vorher ein Ticket online buchen.

Passadiços do Paiva

Danach führte unsere Wanderung herunter ins Tal und auf gut ausgebauten Holzstegen am Fluss Paiva entlang. Passt auf in welche Richtung ihr lauft, denn wenn ihr zuerst die Passadiços do Paiva lauft und dann die Hängebrücke überquert müsst ihr den ganzen Weg bergauf laufen. Bergab war für mich deutlich angenehmer und am Ende gelangt ihr an eine Badestelle und ihr könnt im klaren Flusswasser baden.

Drave

Eine weitere Wanderung im Arouca Geopark ist der vier Kilometer lange Weg von Ragoufe zum verlassenen Dorf Drave. Das „magische Dorf“ kann nur zu Fuß erreicht werden. Ihr könnt das kleine Dorf entdecken und an einem kleinen Wasserfall baden gehen. Hier trefft ihr sicherlich auf viele Pfadfinder. Diese sind für die Unterhaltung des Dorfes zuständig und treffen sich hier oft zum Camping. Es gibt im Dorf übrigens keinen Strom und weder Internet, noch Mobilfunkempfang.

Parque Natural de Alvão und Zipline

Wie ihr seht ist Wandern zu einem großen Hobby hier geworden. Eine andere schöne Wandermöglichkeit ist der Parque Natural de Alvao, den ihr allerdings nur mit dem Auto erreicht.

Im Naturpark Alvão erwartet euch eindrucksvolle Natur, traditionelle Dörfer und tolle Wanderwege. Der Höhepunkt sind die Wasserfälle „Fisgas de Ermelo“. Auf eurer Wanderung könnt ihr auch im Fluss Olho baden und euch abkühlen.

Wir haben den Naturpark mit einem Abstecher zum Abenteuerpark Pena Aventura verknüpft. Dort gibt es verschiedene Aktivitäten. Wir haben uns für eine über einen Kilometer lange Zilpline entschieden. Wir hatten großen Spaß und es hat sich ein bisschen angefühlt wie fliegen, aber für uns blieb der große Adrenalinkick aus. Trotzdem hat es sich gelohnt. In der Nebensaison kostet euch die Zipline „nur“ 20 Euro.

Douro Tal

Bei Touristen aus gutem Grund sehr beliebt ist ein Ausflug ins Douro Tal. In dieser Region werden die Trauben für den bekannten Portwein angebaut. Das Weinanbaugebiet ist eine der schönsten Landschaften in Portugal und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. An den Hängen sind viele Weinterassen und durch das Tal schlängelt sich der Douro. Wir sind mit dem Auto ins Tal gefahren, weil wir mehr von der Region sehen wollten. So konnten wir auch zum empfehlenswerten Aussichtspunkt Miradouro do Ujo fahren. Aber ihr könnt es auch mit dem Zug erreichen. Die Zugstrecke soll zu den schönsten Portugals zählen. Mit diesem Zug zu fahren, steht noch auf meiner Liste für Portugal. Im Douro Tal könnt ihr auch eine Bootsfahrt machen.

Viana do Castelo

Viana do Castelo ist eine schöne Hafenstadt etwa eine Stunde nördlich von Porto. Die Stadt hat mir gut gefallen und es gibt hier einiges zu entdecken. Ihr könnt durch die Altstadt schlendern und die schönen Straßen anschauen. Eine tolle Aussicht habt ihr vom Monte de Santa Luzia. Auf diesem Hügel steht auch die Kirche Santuário de Santa Luzia, auf deren Turm ihr steigen könnt. Auf den Hügel fährt eine Standseilbahn, die leider geschlossen war. Die Stadt hat auch eine interessante Geschichte und ist eng mit dem Kabeljaufang verbunden. Gut gefallen hat mir ein altes Krankenhaus-Schiff zu besichtigen, das wirklich interessanter war als ich vorher gedacht hatte.

Coimbra

Die Universitätsstadt Coimbra liegt etwas eineinhalb Stunden südlich von Porto am Fluss Mondego. Sie ist bekannt für die älteste Universität Portugals und hat eine schöne Altstadt mit vielen Gassen. Die Gebäude der Universität sind beeindruckend und besonders die Biblioteca Joanina ist sehr schön. Leider ist der Eintrittspreis hierfür hoch. In Coimbra könnt ihr studentische Traditionen hautnah erleben. Wie in Porto tragen die Studierenden hier eine schwarze Uniform, die an Harry Potter und Hogwarts erinnern. Oft musizieren die Studierenden gemeinsam auf der Straße, um sich etwas Geld für ihre nächsten Feiern dazuzuverdienen.

Peneda-Gêres Nationalpark

Das beste kommt zum Schluss. Mein persönliches Highlight ist der Peneda-Gêres Nationalpark. Hier erwarten euch wunderschöne Natur, traditionelle Dörfer und die besten Aussichtspunkte. Ihr könnt auf euren Wanderungen in Wasserfällen schwimmen und über Felsen klettern. Ich habe zwei Ausflüge mit ein bis zwei Übernachtungen und auch einen Tagesausflug in den Nationalpark gemacht, weil ich die Natur dort so wunderschön finde. Die Landschaft ist ganz anders, als ich es in Portugal erwartet hätte. Sie ist sehr rau und wild.

Außerdem kann man im Nationalparkt verschiedene Pflanzen sehen und auch mehr oder weniger wilde Tiere beobachten. Ich habe zum Beispiel viele Rinder mit wirklich großen Hörnern, Schafe, Ziegen, Hütehunde, Esel und sogar Wildpferde gesehen. Wer genauer hinschaut findet auch verschiedene Vögel, Käfer, Raupen, Schmetterlinge, Eidechsen und sogar Schlangen. Für mich als Biologielehrerin und Tierfreundin ist das das reinste Paradies.

In den Nationalpark kommt ihr am besten mit dem Mietwagen. Die Fahrt dauert je nach Ausgangspunkt eurer Wanderungen 1,5 bis zwei Stunden. Die schönsten Wanderungen findet ihr am besten in verschiedenen Wanderapps oder in diversen Reiseblogs, wenn ihr im Internet nach dem Nationalpark sucht.

Habt ihr jetzt Lust auf mehr Nordportugal bekommen? Auf meinem Blog und meinen Social-Media-Kanälen findet ihr viele Beiträge zu den verschiedenen Ausflugszielen.

Até breve und bis bald

Eure Miri

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