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Zehn Dinge, die nur Deutsche in Litauen tun


Andere Kultur – andere Rituale. In Vilnius fällt mir jeden Tag an Kleinigkeiten auf, dass ich zurzeit nicht in meiner Heimat bin. Das merkt man hier als Deutsche immer dann, wenn man folgende Dinge tut:

  1. Im Bus auf den „Stop“-Knopf drücken, um auszusteigen. Jeder Bus hält immer. An jeder Haltestelle. Egal, ob jemand heraus will oder nicht. Egal, ob jemand an der Haltestelle wartet oder nicht.
  2. Über Fußball reden wollen. „Futbolas“ interessiert in Litauen niemanden. Was dem Deutschen der Fußball, das ist dem Litauer sein „Krepsinis“ – Basketball. Die Litauer nennen Basketball sogar ihre „zweite Religion“.
  3. Geld umtauschen wollen. Ja, Litauen ist in der EU (seit 2004). Und ja, Litauen hat auch den Euro (seit 2015)!

    Seit 2015 gibt es den Euro in Litauen. Auf den Münzen ist der Ritter "Vytis" zu sehen.
    Seit 2015 gibt es den Euro in Litauen. Auf den Münzen ist der Ritter „Vytis“ zu sehen.

  4. Im Supermarkt ein „Hallo“ erwarten. Zugegeben: Die Kassierer (oft Kassiererinnen) im litauischen Supermarkt sind in der Regel eher zurückhaltend bis schlecht gelaunt. „Labas“ (Hallo) oder „Aciu“ (Danke) – Fehlanzeige. Kleine Verteidigung: Bei einem Monatslohn von ca. 350 Euro für diesen Vollzeitjob hätte ich auch keine gute Laune.
  5. Überall Spottpreise erwarten. Viele Dinge sind günstiger als in Deutschland: Der halbe Liter Bier kostet durchschnittlich 2,30 bis 2,50 Euro in einer Bar. Tee gibt es oft für 1 Euro, den Kaffee für etwa 1,50 bis 2 Euro im Restaurant. ABER: Alles, was an Luxus grenzt – z. B. Fitnessstudio – kostet ähnlich viel wie in Deutschland (meine Monatskarte kostet knapp 30 Euro). Und Litauen muss viel importieren: Wein zum Beispiel. Gerade diese Importwaren sind vergleichsweise teuer.
  6. Samstags noch schnell Vorräte für den Sonntag einkaufen. Nicht nötig in Litauen! Die Supermärkte haben auch sonntags geöffnet. In Vilnius gibt es sogar eine Filiale, die rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche geöffnet hat.

    Wochentage werden in Litauen mit römischen Ziffern dargestellt. Und die zeigen vor dem Supermarkt: Von I bis VII geöffnet - jeden Tag in der Woche.
    Wochentage werden in Litauen mit römischen Ziffern dargestellt. Und die zeigen vor dem Supermarkt: Von I bis VII geöffnet – jeden Tag in der Woche.

  7. Die Heizung herunterdrehen wollen. Das Heizsystem im Land stammt noch aus der Sowjetzeit. Die Temperaturen der Heizkörper werden zentral eingestellt, je nach nationaler Wetterlage. Es gibt auch eine feste Heizperiode (Oktober bis März).
  8.  Im Studentenwohnheim ein Einzelzimmer erwarten. Im Wohnheim gibt es nicht nur „Flatmates“, sondern auch „Roommates“. Ein Zimmer wird von mindestens zwei Studenten bewohnt. Manche Studenten teilen sich ihr Zimmer auch zu dritt. Je nach Zimmerart kostet die Monatsmiete in Vilnius dafür nur ca. 45 bis 65 Euro.
  9. In den falschen Stock laufen. Litauer zählen die Stockwerke anders als Deutsche. Das Erdgeschoss gilt als erster Stock, der deutsche erste Stock ist in Litauen der zweite und so weiter.
  10. Im März den Frühling einläuten. Der März gilt in Litauen noch als Wintermonat. Oft steigen die Temperaturen zwar Ende des Monats an, aber Schnee im März ist absolut normal. Brrrrhh.

    Frühling nur auf der Fensterbank: Blumen gibt es zwar das ganze Jahr, der Frühling kommt aber meistens erst im April.
    Frühling nur auf der Fensterbank: Blumen gibt es zwar das ganze Jahr, der Frühling kommt aber meistens erst im April.

Kommentare
  1. Manfred

    24. Januar 2022

    Wie schön ist es in litauen im Winter.

  2. kunigelis

    11. November 2017

    Labai idomu! Man patinka.

  3. Homebase

    30. Januar 2017

    Hallo Valdas, danke für die Korrektur, wir haben es angepasst!

  4. valdas

    28. Januar 2017

    nicht „Futbalas“ sondern „Futbolas“

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