13. April 2020
Immer wieder schießen mir diese Fragen durch den Kopf: „Was passiert hier eigentlich gerade?“ und „Was ist mit meinem Auslandssemester passiert?“. Vielleicht ist es noch zu früh für mich, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Zu frisch sind die Gefühle des Abschieds von Belgien.
„Mach das Beste draus!“
Ein Satz, den ich bereits mehr als einmal zu hören bekommen habe. Und ja, was bleibt mir auch anderes übrig? Aber wird es jemals jemand verstehen, der nicht in der gleichen Situation war? Zu viele Was-Wäre-Wenn-Szenarien in meinem Kopf und diese Sehnsucht nach dem Gefühl, das ich in Gent hatte: Freiheit. Meine Versuche, alles zu verarbeiten, verlaufen mal besser, mal schlechter. Dennoch ist diese Ungewissheit, der sich jeder von uns gerade stellen muss, ein großer Faktor im ganzen Prozess.
Frühling in Leipzig
Es war definitiv die richtige Entscheidung, vorerst zurück nach Deutschland zu gehen. Der Frühling ist da, und die warmen Temperaturen lassen sich sehr gut auf dem Balkon aushalten. Da Leipzig viele Seen zu bieten hat und man sich in Sachsen innerhalb eines 15 km Radius von seinem Wohnort bewegen darf, nutzte ich den Ostersonntag für eine Fahrradtour. Die eigenen vier Wände für frische Luft fernab Balkoniens zu verlassen, macht den Kopf frei. Dennoch glaube ich, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis ich akzeptiert und verarbeitet habe, dass mein Auslandssemester so eine Wendung genommen hat.
Bis dahin versuche ich mir mit guten Büchern, morgendlichem Sport, ausgiebigen Koch- und Backsessions und vielen kreativen Projekten die Zeit zuhause zu versüßen und den Online-Uni-Alltag bunter zu gestalten. #meinemission #mehrsinn
Ein bisschen Poesie zum Schluss
even though these times make you feel anxious,
and the world may seem upside down;
try to see the light –
‘cause without the sun’s shine
the moon would not be bright. 🌙 🌞