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Zigarren, Rum und alte Autos wie Klischees Kuba doch so charmant machen


Dass ich ausgerechnet mit US-Präsident Obama ein Reiseziel zu Ostern teilen würde, hätte ich mit Sicherheit nie gedacht. Aber so wurde ich Zeugin einer ganz besonderen Stimmung und genoss eine Woche ohne Internet, dafür aber mit Rum, den klapprigsten Autos und Zigarrenduft.

Ohne viel nachzudenken entschied ich mich für Kuba als mein Reiseziel für die Semana Santa und ich wurde nicht enttäuscht: Das Gefühl, nicht in ein anderes Land, sondern eher in der Zeit gereist zu sein, ließ mich nicht mehr los. Kaum Internet, keine Globalisierungsanzeichen und Autos mit Baujahr 1956. Dazu eins der interessantesten Menschenbilder, die ich je gesehen hatte: Auf kubanischen Straßen sind alle Hautfarben anzutreffen, wodurch eine einzigartige Vielfalt entsteht. Die Kombination dunkle Haut und helle Augen ist nicht selten und – wie ich finde – sehr hübsch. An Nationalstolz sind die Kubaner wohl kaum zu übertreffen, ihre Erzählungen und teils Erinnerungen an die Revolution wirken jedoch nie aufdringlich oder verblendet. Allerdings ist die Aufschrift „Patria o Muerte“ (Heimatland oder Tod), die auf jeder Münze zu finden ist, für uns Ausländer etwas grenzwertig.

Die Hauptstadt Havanna beeindruckte mich besonders – warum, ist jedoch schwer zu beschreiben –  man muss es erleben. Zwischen Ruinen findet man die schönsten Gebäude, die ich eher in Paris verortet hätte, andere Ecken erinnern an die DDR und die nächste Straße an die Rambla in Barcelona. Mit Englisch kommt man zwar irgendwie durch, aber die Freude der Kubaner über einen spanischen Satz ist nicht zu übersehen. Ansonsten sind die Kubaner sehr entspannt und friedfertig – unglücklich wirkten wenige. Ein Taxifahrer meinte zu mir: „Reich ist auf Kuba niemand“; aber bettelarm eben auch nicht. Jeder hat das Recht auf genügend Essen, Bildung und medizinische Versorgung, das zumindest bekommt man von vielen zu hören.

Man mag es nicht glauben, aber Internet ist kaum zu finden und ausländische Sim-Karten funktionieren selten. Meine Kommunikationsmöglichkeiten waren also gleich Null – wie auch die vieler Touristen, die nicht im 5-Sterne-Hotel wohnten. Auch in finanziellen Angelegenheiten wird es Reisenden nicht leicht gemacht, denn die Kubaner zahlen in Pesos Cubanos und der Rest in Pesos Convertibles, der vom Kurs des US-Dollars abhängt (US-Dollars selber werden aber so gut wie nie akzeptiert und amerikanische Bankkarten erst recht nicht). Bevor man irgendwo Wasser zu kaufen bekommt, gibt es Havana Club Rum an jeder Ecke, ebenso sieht man überall Männer mit glühender Zigarre an der Ecke sitzen (Klischees werden also voll erfüllt). Aber selbst ich als Nichtraucherin muss gestehen, dass die Zigarren wirklich gut schmecken und so die Straßen nicht nur nach Abgasen stinken.

All diese Dinge machten meinen  Kubaaufenthalt zu einem wirklich beeindruckenden Erlebnis und ich kann jedem nur raten, sich selbst ein Bild zu machen!

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