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Zwischen Corona & Cyberattacke an meiner Uni


Anfang September 2021 begann mein Auslandssemester an der National University Ireland in Galway (NUIG). Ich habe mich sehr auf meine Kurse und die Möglichkeit, diese in Präsenz besuchen zu dürfen, gefreut. Neben dem Austausch mit anderen Studierenden habe ich mich nach dem Gefühl gesehnt, Student zu sein und in die Uni zu gehen, so wie ich es kannte. Hat sich dieser Wunsch erfüllt?

Noch bevor ich in Galway angekommen bin, wusste ich aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht, wie die Lehre an der NUIG aussehen würde. Erst in der Orientierungseinheit, die vor dem offiziellen Vorlesungsstart stattfand, gab es für die Studierenden Informationen dazu.

Hybridveranstaltung

Aufgrund des Impffortschritts und den niedrigen Inzidenzwerten in den Sommermonaten war es das Ziel der NUIG den Universitätsbetrieb immer mehr auf Präsenzveranstaltungen vorzubereiten. Damit die NUIG beim Übergang nicht zu forsch vorgehen würde, beschloss sie auf ein Hybridmodell zu setzen. Das bedeutet, dass alle Veranstaltungen sowohl vor Ort als auch als Stream verfügbar sind. Das Besondere daran ist, dass die Veranstaltungen auch aufgezeichnet werden und für alle im Nachhinein verfügbar sind. Für meine Nachbereitungen war das sehr hilfreich. Nichtsdestotrotz habe ich bisher die meisten Veranstaltungen in Präsenz besucht. Dafür musste ich lediglich eine Maske im Vorlesungssaal tragen.

Blackboard

Blackboard ist ein Learning Management System Tool, mit dem ich meine Kurse und damit meinen ganzen Unialltag organisiere. Dort werden Vorlesungsmaterialien von den Lehrenden abgelegt, Diskussionen in Foren abgehalten oder auch der sog. „Virtual Classroom“ organisiert. Bei Letzteren habe ich die Möglichkeit, die Vorlesungen zu streamen. Und das klappt tatsächlich überraschend gut.

Screenshot vom Learning Management System Toll Blackboard
Blackboard ist ein Learning Management System Tool, dass das Studium an der NUIG für die Lehrende und Studierende organisiert.

Und dann kam die Cyberattacke…

Nur wenige Wochen nach Vorlesungsstart habe ich mich an einem Tag vergebens in meinen Blackboard-Account versucht einzuloggen, um mich auf die nächste Vorlesung vorzubereiten. Zunächst dachte ich, dass etwas mit meinem WLAN nicht stimmen würde, da mir eine leere Seite angezeigt wurde, weil keine Verbindung zum Server aufgebaut werden konnte. Doch kurz darauf wurde mir klar, dass es ein anderes Problem sein musste…

Kurze Zeit später haben alle Studierende eine Rundmail erhalten, in der es hieß, dass alle Webseiten auf dem Server der Universität inklusive Blackboard und WLAN auf dem Unigelände aufgrund eines Hackerangriffs eingestellt werden musste. Das bedeutete ein Fiasko für mich und alle anderen, die davon betroffen waren. Die Organisation meines Studiums hat dadurch für ungefähr zwei Wochen enorm gelitten, weil ich keinen Zugriff mehr auf Vorlesungsinhalte hatte und die Kommunikation mit den Lehrenden durch den generell hohen Kommunikationsaufwand nur schleppend möglich gewesen ist. Gefühlt wusste niemand so richtig, wie es jetzt weitergehen sollte. Dennoch hatten die Lehrenden besonderes Verständnis für die Situation. Nur eins war mir klar: Das Hybridmodell mit der ergänzenden Online-Lehre, das mir bis dato wirklich hervorragend gefallen hat, entfiel komplett. Es ging also erst mal in Präsenz weiter…

Und jetzt?

Jetzt, eineinhalb Monate nach der Cyberattacke, konnte die Universität noch immer nicht alle Funktionen wiederherstellen. An ein Hybrid-Modell ist also immer noch nicht zu denken. Das ist zwar schade, aber nicht ausschlaggebend für das erfolgreiche Absolvieren der Kurse. Nachdem die Cyberattacke für zwei Wochen wirklich alles lahmgelegt hat, konnte ich zumindest mit einem gesonderten Verifikationsverfahren auf die Vorlesungsinhalte auf Blackboard zugreifen. Das war fürs Erste beruhigend. WLAN auf dem Campus gibt es dafür immer noch nicht. Ich bin gespannt, ob sich daran zeitnah noch etwas ändern wird.

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