20. September 2016
Tante delle piccole strade. Viele kleine Straßen, wie in einem Labyrinth, und nirgendwo ein Wegweiser zu sehen. Verabschiedet euch von dem Gedanken, dass Straßen gerade verlaufen, denn in Genua tun sie das grundsätzlich nicht. Ohne mich zu verlaufen, komme ich hier jedenfalls nicht von A nach B. Wie also lernt man eine solche Stadt kennen, ohne sich auf Touristenpfade und breitere Straßen zu beschränken?
Vom Stadtplan zu Pokémon Go – wie man eine Stadt kennenlernt
Um einen ersten Eindruck zu bekommen, ist es am Besten, einfach loszulaufen. Geht aus dem Haus und biegt in die nächste Straße ein, die ihr noch nicht kennt. Gerade in eurer Wohngegend ist das eine tolle Möglichkeit, Abkürzungen kennenzulernen – wie zum Beispiel die Treppe hinter meinem Haus die mir zehn Minuten auf dem Weg zum Hauptbahnhof spart.
Für andere Gegenden, zum Beispiel um euer Lieblingscafé herum, schnappt euch einen Stadtplan, sucht euch einen Startpunkt aus, z.B. bei einem Denkmal, das ihr noch nicht kennt und lauft los. Mein Tipp um nichts zu verpassen: Ladet euch Pokémon Go auf euer Smartphone! Das ist nicht so abwegig wie es klingt: Pokémon Go ist eine App, in der ihr sogenannte Pokémon fangen könnt, die sich innerhalb der Stadt bewegen. Hierzu braucht ihr Bälle, die ihr an PokéStops bekommt, und hier wird es spannend. PokéStops findet ihr an Denkmälern, bemalten Wänden, kleinen Besonderheiten innerhalb der Stadt – sie sind auf einer Stadtkarte angezeigt.
Nutzt das zu eurem Vorteil und schaut ab und zu aufs Handy, um zu sehen, welche Besonderheiten in einer bestimmten Straße als PokéStops markiert sind und geht sicher, dass ihr auch die Details einer Stadt seht. Gerade in Genua, das einem immer wieder den Atem raubt, wenn man durch die kunstvollen Straßen läuft und die prachtvollen Palazzi sieht, ist es leicht das Relief über dem Friseurladen zu übersehen. Nehmt euren Stadtplan mit und markiert euch Bars Cafés und Lieblingsorte, an die ihr zurückkehren möchtet Ein paar Eindrücke von meiner kleinen Erkundungstour findet ihr hier:
L’autobus, Fornicolare und Ascensore – öffentliche Transportmittel in Genua
Ich lebe jetzt seit fast drei Wochen in dieser wunderschönen Stadt und ich habe noch immer nicht verstanden, wie das Bussystem funktioniert. Allerdings ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen: Seit heute habe ich die App AMT Bus die nicht nur die Bushaltestellen, sondern auch Fahrpläne inklusive ALLER Bushaltestellen anzeigt. In Genua ist das nicht selbstverständlich, denn meist sind nur die wichtigsten Bushaltestellen auf der Route, sowie die Regelmäßigkeit der Abfahrten zu finden. Vielleicht eine kleine Warnung: Genua hat unglaublich viele Einbahnstraßen und diese laufen selten parallel zueinander – das bedeutet, nur weil der Bus in die eine Richtung fährt, gilt das nicht zwingenderweise für die andere. Ob die App mir dabei hilft fehlende Bushaltestellen zu finden, wird sich wohl erst nach einiger Zeit zeigen und bis dahin spiele ich weiter genuesisches Bus-Roulette!
Genua ist eine Stadt, die aufgrund ihrer einzigartigen Lage sehr gedrängt ist: Im Rücken eine Bergkette und vorne das Meer, was dazu führt, dass die Hälfte der Straßen steil bergauf führen. Die Städteplaner haben eine kreative Lösung gefunden: Seilbahnen (Funicolare)! Ein wenig versteckt mitten in der Stadt fahren diese Bähnchen die Genovesen den Berg hinauf und hinunter – ebenso wie die Aufzüge. Einer davon führt zum wunderschönen Castello d’Albertis, die Fotos hierzu findet ihr auf meiner Facebook Seite ;). Dass es so etwas wie Seilbahnen und Aufzüge gibt, die noch dazu mit dem örtlichen Verkehrsnetz verbunden sind, habe ich durch Zufall herausgefunden: Als ich auf einer kleinen Erkundungstour war und an der Endhaltestelle ankam. Also haltet die Augen offen!