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Zwischen Township und Freiwilligenarbeit

Vor und zu Beginn meines Auslandsstudiums hätte ich nicht gedacht, dass ich hier die Möglichkeit haben werde, mich ehrenamtlich zu engagieren und so mehr über das Land und die Leute zu lernen.

Zwischen Armut und Reichtum

Die Spanne zwischen Armut und Reichtum ist hier in Südafrika sehr groß und ist mir direkt in den ersten Tagen nach meiner Ankunft aufgefallen. Der Unterschied zwischen wohlhabenderen und ärmeren Umgebungen fällt zum Beispiel durch Sicherheitszäune, die anders als in Deutschland überall zu finden sind, direkt ins Auge. Schon auf dem Weg vom Flughafen zum Studentenwohnheim fahre ich in einem Moment an schönen Villen vorbei, im nächsten an einem Township.

Township, Häuser, Südafrika
Das Township in Walmar in Port Elizabeth.

Das Township

Ein Township ist ein wenig entwickelter Stadtteil, in dem die people of colour während der Apartheid von der weißen Bevölkerung getrennt wurden. Auch heute noch existieren in Südafrika viele Townships, in denen die nicht weiße Bevölkerung lebt. In den Townships herrschen sehr schlechte Lebensbedingungen. Die Menschen, die in den Townships leben, wohnen zum Großteil in kleinen Hütten oder Containern mit wenig Platz.

Häuser im Township
Häuser im Township.

Freiwilligenarbeit mit dem Izizwe Projekt

Ich selber habe nicht aktiv nach Freiwilligenarbeit gesucht und bin aber auf die Freiwilligenarbeit mit dem Projekt Izizwe über das Studentenwohnheim Campus Key, in dem ich hier lebe, aufmerksam geworden. Im Rahmen des Projekts betreuen wir Kinder im Township. Dies wird durch einige Studenten hier im Wohnheim organisiert und findet ein Mal wöchentlich statt. Ich selber nehme an dem Projekt schon seit circa drei Monaten teil. Jede Woche kann ich flexibel entscheiden, ob ich bei dem Projekt mitmache. In einer stressigeren Uniwoche kann ich das Projekt also auch mal eine Woche ausfallen lassen. Die Gruppe an Studierenden, die am Projekt teilnehmen variiert also wöchentlich. Meist sind wir eine Gruppe von fünfzehn Studierenden.

Wir treffen uns mit mehreren Studenten vor dem Wohnheim und fahren gemeinsam mit Autos zum Township in Walmar in Port Elizabeth. Hier treffen wir zunächst Leute aus dem Township, die das Projekt gemeinsam mit dem Wohnheim organisieren. Diese stellen uns das Programm vor und teilen uns in kleinere Gruppen für verschiedene Projekte auf. Hier gibt es verschiedene Aktivitäten, bei denen wir Kinder, die zwischen vier und sieben Jahre alt sind, betreuen. Es gibt Projekte, in denen wir mit den Kindern gemeinsam Spiele spielen und Sport machen. Hier organisiere ich mit anderen Studenten die Spiele und erkläre den Kindern, wie diese funktionieren und spiele dann gemeinsam mit Ihnen mit. In anderen Projekten wie dem Dental Care Projekt bringen wir den Kindern das Zähneputzen bei. Ich erkläre den Kindern, wie man richtig Zähne putzt und verteile die Zahnbürsten an sie und helfe Ihnen beim Zähneputzen. Die Kinder freuen sich riesig darüber, dass wir mit ihnen Zeit verbringen und ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken. An dem Tag selber, an dem ich im Township bin, lässt sich schon eine Bindung zu den Kindern aufbauen. Meist fokussieren sich an einem Tag ein bis zwei Kinder auf eine Person und verbringen dann die meiste Zeit mit dieser gemeinsam. Eine richtige langfristige Bindung, sodass die Kinder mich kennen, sobald ich das nächste mal ins Tonwnship komme, lässt sich schwieriger aufbauen und ist eher bei täglicher Freiwilligenarbeit möglich.

Was ich aus der Freiwilligenarbeit mitnehme

Auch wenn ich auf Grund der Sicherheit zunächst Bedenken hatte, am Projekt teilzunehmen, bin ich froh, diese Möglichkeit genutzt zu haben. Die Zeit im Township hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ich bekomme durch das Projekt den Unterschied zwischen Armut und Reichtum im Land noch näher mit und lerne vieles über Südafrika. Dies finde ich besonders wichtig, da mich der Unterschied zwischen Armut und Reichtum zu Beginn schockiert hat und weil das Land durch diesen besonders stark geprägt ist. Die Kinder freuen sich jedes Mal, wenn wir zu Besuch kommen und es ist ein tolles Gefühl, dort zu helfen. Es lohnt sich neben dem Studium im Ausland auch nach anderen Möglichkeiten zu suchen, sich zu engagieren und Projekte vor Ort zu unterstützen.

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