27. Oktober 2022
Nach nun einigen Wochen Vorlesungen in meinem Auslandssemester an der Universidad Tecnica Federico Santa Maria (USM) in Valparaíso in Chile, ziehe ich in diesem Blogpost ein erstes Fazit. Wie gut komme ich mit dem Studium auf Spanisch klar? Was ist hier anders als an meiner Heimatuni in München? Wie gut passen meine Fächer hier zu meinem Politics & Technology Master? Wie ist der Campus? Was waren meine Erwartungen und wie sieht die Realität aus?
Die Fächer, die ich hier belege, passen nicht genau in meine Spezialisierungen, deswegen werde ich sie nach meinem Auslandssemester im sogenannten fächerübergreifenden Teil meines Studiums anrechnen lassen. In diesem Teil meines Studienplans können wir uns Credits aus anderen Studienfeldern anrechnen lassen.
Fächerüberblick
- Spanischkurs
- “Ciencia Tecnologia, Sociedad, Siglo XX“ (übersetzt: Wissenschaft, Technik, Gesellschaft, 20. Jahrhundert)
- “Historia Chilena Contemporanea” (übersetzt: Zeitgenössische chilenische Geschichte)
- “Panorama de las civilizaciones“ (übersetzt: Überblick über die Zivilisationen)
- ”Economia Ambiental” (übersetzt: Umweltwirtschaft).
Generell sind die Kurse sehr interessant für mich und ich lerne viel über die Perspektive Chiles bezüglich der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Für mein Studium ist dies auch sehr wichtig, da das Erleben und Verstehen anderer Sichtweisen außerhalb der europäischen essenziell für globale Politik und Technologie ist.
Mehr Schule als Uni
Der größte Unterschied zu meinem Studium in München ist, dass hier eine Anwesenheitspflicht besteht und das Studium eine schulähnliche Struktur hat. Während in Deutschland Wert auf die Selbstständigkeit der Studierenden gelegt wird, ist es hier ganz anders. In nahezu jedem Fach muss ich mehrere Präsentationen halten, Klausuren, Quizze und Hausaufgaben schreiben.
In Deutschland hingegen habe ich meistens nur eine Hausarbeit oder Klausur am Ende und während des Semesters maximal eine Präsentation pro Fach. Somit ist das Studium in Chile während des Semesters mit viel Aufwand verbunden und die Selbstständigkeit der Studierenden wird nur teilweise gefordert. Auch die Kurse sind eher wie Schulklassen mit maximal 40 Studierenden. In München hingegen besuche ich manchmal Vorlesungen mit mehreren Hundert Studierenden. Ich habe meinen Stundenplan hier so gelegt, dass ich nur Dienstag und Mittwoch Uni habe und Donnerstag immer nur ein Arbeitsblatt abgeben muss, welches ich online einreiche. Auch noch interessant ist, dass die USM vorgibt, dass wir Austauschstudierende mindestens 15 ECTS machen müssen.
Erwartung und Realität
Vor meinem Auslandssemester habe ich mir bereits Bilder des Campus angeschaut, da ich auf der Correspondentseite von Anastasia gelesen habe, dass dieser sehr schön sein soll. In der Realität hat der Campus aber meine Erwartungen übertroffen und ist einzigartig, da er direkt am Meer liegt und sehr grün und gepflegt ist. Der Blick auf das Meer von der Bibliothek und anderen Orten auf dem Campus aus ist jedes Mal wieder ein Highlight für mich. Wenn ihr gerne mehr vom Campus sehen möchtet, schaut auf meinem TikTok-Kanal vorbei oder in diesem Blogpost.
Der Einblick in eine andere Lehrweise ist sehr interessant für mich, aber wie ich schon angedeutet habe, bevorzuge ich persönlich eher eine selbstständige Arbeitsweise im Studium als viele Arbeitsaufträge und Leistungsnachweise.
Nach wie vor ist die Sprache eine große Schwierigkeit für mich und ich arbeite viel mit Übersetzungs-Apps. Manchmal ist es eine Herausforderung den Vorlesungen zu folgen. Aber ich bin sehr positiv überrascht, denn Schritt für Schritt meistere ich die Herausforderung mit ganz guten Noten. Also falls du Zweifel wegen der Sprache im Auslandssemester hast, kann ich dir raten: “Probieren geht über studieren!“
Falls du noch Fragen zu meinem Auslandssemester hast, dann schreibe mir gerne auf meinen Social Media Kanälen auf Instagram oder TikTok! 🙂