studieren weltweit

Halbzeit: Was war und was wird sein?


Die Zeit vergeht wie im Flug und die erste Hälfte meines Auslandssemesters an der Uni Wien ist schon vorbei. Die meiste Zeit davon habe ich aber gar nicht in Wien, sondern in Berlin verbracht. Ein guter Zeitpunkt um einmal durchzuatmen und ein Zwischenfazit zu ziehen: Was war, und was wird sein? Werde ich überhaupt nach Wien zurückkehren?

Schloss Schönbrunn, Wien
Schloss Schönbrunn: Nr. 1 Sehenswürdigkeit in Wien und ehemalige Sommerresidenz der Habsburger.

Alles hatte so gut angefangen

Ende Februar hatte mich der Donauwalzer komfortabel und zugleich umweltfreundlich nach Wien gebracht. Dort angekommen wirkte alles ganz zauberhaft: Eindrucksvolle Architektur soweit das Auge reicht, traumhafte Wohnung und tolle Mitbewohner, die Uni Wien gleicht einem Schloss und auch das Wetter war nicht schlecht. Ich hatte mich zu einem Unisport-Ballettkurs und auch im Fitnessstudio angemeldet, wo ich unter anderem meine Kickbox-Fähigkeiten verbessern wollte. Beides gefiel mir sehr und schnell hatte ich auch meine neuen Lieblingsrestaurants und -cafés ausfindig gemacht (dazu gerne später mehr – vielleicht verfasse ich einfach einen eigenen Beitrag zu dem Thema).

Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt 

Seit Mitte März galt dann aber die „Ausgangsbeschränkung“ für ganz Österreich als Maßnahme gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus. Es gab nur noch drei Gründe, das Haus zu verlassen: Arbeiten, Einkaufen und anderen Menschen helfen. Spazieren oder Laufen durfte man zum Glück trotzdem noch. Zudem blieben – wie in Deutschland auch – die Geschäfte, Restaurants, Fitnessstudios und Museen geschlossen.

Wer hätte gedacht, dass meine erste Woche an der Uni Wien auch meine Letzte sein würde?

Präsenzveranstaltungen an der Uni wurden schon in der zweiten Uni-Woche eingestellt und mittlerweile ist es offiziell: Die österreichischen Universitäten (und somit auch die Unisport-Zentren) bleiben bis zum Ende des Sommersemesters geschlossen. So werde ich auch den Rest meines Erasmus+ Semesters per Home-Learning bestreiten müssen. Wegen alldem bin ich vorerst nach Berlin zurückgekehrt. Es spielt schließlich keine Rolle, wo ich bin. Dank E-Learning könnte ich mein Semester an der Uni Wien auch bequem aus Berlin abschließen. Meinen Mitgliedsvertrag im Wiener Fitnessstudio musste ich pausieren und letztendlich kündigen, meinen Ballettkurs stornieren und mich so vom Traum der Primaballerina, dem zweiten Teil meiner Mission, verabschieden.

Auf nach Wien 2.0

Trotzdem habe ich entschieden, wieder nach Wien zu fahren. Sogar nächste Woche schon. Aber warum eigentlich? Was will ich noch in Wien? Einiges erleben natürlich, schließlich lautet der Untertitel der Kampagne „studieren weltweit“ nicht ohne Grund „ERLEBE ES!“

Corona-Update: Erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Österreich

Mitte April durften die ersten kleinen Geschäfte in Österreich wieder öffnen – mit Maskenpflicht natürlich. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen auch wieder für Fahrten in der Freizeit genutzt werden, etwa um im Grünen spazieren zu gehen. So durften auch die Bundesgärten wie der schöne Schönbrunner Schlosspark wieder öffnen.

Ende der Ausgangsbeschränkungen in Österreich

Seit dem 1. Mai sind außerdem die Ausgangsbeschränkungen in Österreich aufgehoben. Man darf endlich wieder rausgehen – jederzeit und ohne „guten Grund“. Zu anderen Personen muss trotzdem noch der Mindestabstand eingehalten und weiterhin müssen Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und allen Geschäften getragen werden. Aber auch Restaurants, Museen und Schwimmbäder sollen – mit strengen Regeln natürlich – bald wieder öffnen oder „aufsperren“ dürfen, wie die Österreicher sagen würden.

Das heißt, natürlich nicht, dass ich es befürworte, sich in trügerischer Sicherheit zu wiegen, alle Vorsicht zu vergessen und zum „normalen Leben“ zurückzukehren. Von der Normalität sind wir noch weit entfernt. Trotzdem sehe ich keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Für mich spricht nichts dagegen, mir Schloss Belvedere, Schloss Schönbrunn, die Hofburg oder etwa das Kunst- und Naturhistorische Museum nun endlich auch einmal von innen anzusehen oder mit einem Eis im „Stanitzel“ durch den Volksgarten zu flanieren. Meine Lieblingseisdiele Veganista hat nämlich schon geöffnet und verkauft wieder das weltbeste vegane Eis.

Bei einem Auslandssemester geht es schließlich um mehr als nur ums Studium. Ich möchte nicht nur in Wien studieren, sondern auch dort leben. Deshalb habe ich entschieden, das Beste aus den beiden mir noch in Wien bleibenden Monaten zu machen und dort noch ein bisschen die Sonne, die Parks, Museen und was es sonst noch so zu erleben gilt mit entsprechender Vorsicht zu genießen.

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